Sonntag, 8. September 2013

"Feuchtgebiete": Im Reich des Ekels


Hämorrhoiden, Sperma, Blut, dreckige Toilettendeckel:  Das Buch "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche kann man nur lieben oder hassen. Dasselbe gilt für die Verfilmung. Ich habe mich dazu entschieden, Buch und Verfilmung innig zu lieben. David Wnendt ("Die Kriegerin") hat die adäquaten Bilder gefunden. Auch er taucht in das Reich des Ekels ein, erzählt die Geschichte von Helen (Carla Juri grandios), die wegen einer Intimrasur ins Krankenhaus muss,  aber rotzfrech, sensibel, mit subversiven Witz und als buntes Popcon-Coming-of-Age-Stück, das in den besten Momenten an britisches Kino à la Danny Boyle erinnert und dennoch einen eigenen Stil hat. Der beste deutsche Film seit "Das Leben der Anderen."  
Von René Erdbrügger


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen