Samstag, 11. Januar 2020

Golden Globe - Ricky Gervais roasted Hollywood-Stars

Da traut sich einer was... Gastergeber Ricky Gervais nimmt sich die Hollywood-Stars vor. Er deutet an, dass viele von ihnen pädophil sind. Warum guckt denn Tom Hanks so bedröppelt?

Aus der Rede:



"Viele große Prominente sind heute Abend hier. Legenden. Ikonen. Allein dieser Tisch - Al Pacino, Robert DeNiro ... Baby Yoda. Oh, das ist Joe Pesci, tut mir leid. Ich liebe dich, Mann. Schlag mich nicht! Aber heute Abend geht es nicht nur um die Leute vor der Kamera. In diesem Raum sind einige der wichtigsten Fernseh- und Filmleute der Welt. Leute aus allen Bereichen. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie haben alle Angst vor Ronan Farrow (Reporter des Weinsteinfalles). Er ist auf dem Weg zu Ihnen. Apropos all ihr Perversen, es war ein großes Jahr für pädophile Filme. Surviving R. Kelly (Film ü. Missbrauchsvorwürfe an Sänger R. Kelly), Leaving Neverland (Film zu sex. Missbrauch durch M. Jackson), Two Popes (Film: Die zwei Päpste, Benedikt, Franziskus). Haltet die Klappe. Haltet die Klappe. Das ist mir egal. Es ist mir egal. Viele talentierte Farbige wurden in den Hauptkategorien brüskiert. Leider können wir daran nichts ändern. Die ausländische Presse in Hollywood ist sehr rassistisch. Zum fünften Mal. Also. Wir wollten dieses Jahr ein In-Memoriam machen, aber als ich die Liste der Verstorbenen sah, fand ich zu wenig Vielfalt. Nein, es waren hauptsächlich Weiße, und ich dachte, nein, nicht unter meiner Regie. Vielleicht nächstes Jahr. Mal sehen, was passiert."

Ach ja, da war noch etwas: die Gewinner:

Sonntag, 5. Januar 2020

„Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“: Mit viel Star Wars-Nostalgie gerade so die Kurve gekriegt


Regisseur J.J. Abrams hat die neue Star Wars-Trilogie gerettet - auch wenn die Szenen mit Bösewicht Palpatine - untypisch für diese Reihe - sehr düster sind. 
Von René Erdbrügger

Atemberaubende Weltraumschlachten, Lichtschwerterkämpfe, fremde Welten, kuriose Außerirdische, putzige quiekende Androiden und ein furchteinflößender Bösewicht – Mit  „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ versucht Regisseur J. J. Abrams da weiter zu machen, wo er mit der siebten Episode „Das Erwachen der Macht“ aufgehört hat. Die Aufgabe war aber schwierig, weil Rian Johnson im vorigen Teil so einige Zöpfe abgeschnitten hat, endete der Film doch  mit dem Tod  Luke Skywalkers (Mark Hamill) und dem Tod des Bösewichts Snoke. Auch die Widerstandskämpferin Rose Tico (Kelly Marie Tran) kam bei den Fans überhaupt nicht gut an.  Ein Schlag nach dem anderen in das Gesicht der Fans. 
Doch das war noch nicht alles: Produzentin Kathleen Kennedy wollte starke Frauen und eine Gender-Agenda  in den Mittelpunkt stellen. Das kam nicht so gut an, weil es zu offensichtlich war und auch nicht nötig, denn mit Rey zieht eine starke weibliche Persönlichkeit in die Schlacht, eine junge Frau, die  ihre Identität sucht  und mehr über ihr Herkunft erfahren möchte.  Dass eine Schrotthändlerin auch eine Jedi–Kämpferin  sein kann, obwohl sie dafür nicht ausgebildet wurde – schwer nachvollziehbar wie so vieles in Johnsons Film. Fans forderten daraufhin sogar, Disney möge den Teil neu drehen.
Der Megakonzern und das Star-Wars-Erbe – es will nicht so richtig klappen, weil der Konzern nicht weiß, in welche Richtung es gehen soll.  So ist „Der Aufstieg Skywalkers“ so etwas wie ein Versöhnungsangebot, aber auch der leider nicht immer gelungene Versuch, den Star-Wars-Stoff mit keinem hermeneutischen Korsett zu versehen und zu den alten Wurzeln und der Schlich
theit des Originals zurückzukehren.
Selbstverständlich braucht es einen Schurken: Somit ist Palpatine, in Episode 6 scheinbar gestorben,  wieder zum Leben erweckt worden, im Kino ist nun mal alles möglich, und er bietet Kylo Ren (Adam Driver) einen verführerischen Deal an. Kylo Ren soll die Kämpferin Rey (Daisy Ridley) töten und die Zeit der Jedi beenden. „Dann wirst du die gesamte Galaxie beherrschen“, verspricht ihm der Imperator. Später wird der sinistre Palpatine  Rey ein ähnliches Angebot machen.
Und so beginnt eine Jagd durch die Galaxien, denn auch Rey und die Rebellen haben noch ein Hühnchen mit dem zwielichtigen Kylo zu rupfen und müssen der imposanten Kriegsflotte des Imperators Einhalt gebieten. 

Kampf inmitten der Trümmer des Todessterns

So geht es von einem Setting zum nächsten. Rey und Kylo begegnen sich zunächst auf einem Wüstenplanten, während der entscheidende Kampf noch aufgeschoben wird - er  findet inmitten der  Trümmer des Todessterns statt, der von haushohen Wellen umtost im Meer liegt. In der 2 D-Fassung ist das optisch noch beindruckender als bei der etwas unscharfen 3D-Fassung.   Oft hat man allerdings das Gefühl, dass es Abrams dann doch zu gut meint. Alles muss rein: Da Leia-Darstellerin Carrie Fisher vor drei Jahren starb, wurden bisher nicht verwendete Aufnahmen mit derSchauspielerin  in den Film eingebaut. Das ist  morbide. Han Solo taucht ebenso auf  wie Skywalker. Billy Dee Williams als in die Jahre gekommener Lando Calrissian ist mit dabei.  Und selbst die niedlichen Ewoks tauchen in den  Abschlussszenen auf.
Kurz vor der Pressevorführung. Foto: Erdbrügger

Ein Film für Kinder ist der letzte Teil der Saga dennoch mitnichten. Die Szenen mit Palpatine sind düster und vom Unheimlichen und Okkulten begleitet – die toten Geister der Siths schauen seinem Treiben und dem Showdown von den Rängen aus zu. Mit SF und Fantasy hat das nichts mehr zu tun, vielmehr sind das Elemente, die man aus Horror-Schockern kennt.  

Kampfansage an die Strippenzieher

Bemerkenswert ist dabei die Metaebene: Das Böse kann besiegt werden, wenn alle guten Menschen zusammenhalten und in den Kampf ziehen. Nicht nur moralisch, sondern auch zahlenmäßig sind sie den Eliten, die Arges im Schilde führen, überlegen. „Da draußen sind noch viel mehr von uns“,   lautet die Kampfansage der Rebellen  in Richtung des dunklen Imperiums.



"Star Wars: Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers"
USA 2019

Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: Chris Terrio, J.J. Abrams
Darsteller: Daisy Ridley, Adam Driver, Oscar Isaac, John Boyega, Joonas Suotamo, Billy Dee Williams, Domnhall Gleeson, Keri Russell, Richard E. Grant
Produktion: Lucasfilm, Bad Robot, Walt Disney Pictures
Verleih: Disney
Länge: 142 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Start: 18. Dezember 2019