Sonntag, 30. Juli 2017

Miniatur Wunderland: Zum Staunen und Träumen



Einsatz auf dem Highway: Die Feuerwehr rückt an. Ein paar Sträucher am Wegesrand brennen. Davon völlig unbeeindruckt rollen die schweren Trucks vorbei,  während die vier in Stein  gemeißelten  Präsidenten am  Mount Rushmore National Memorial  erhaben über der Szenerie wachen.  Nur wenige Meter weiter liegt die berühmte Area 51 in der Wüste von Nevada, Thema zahlreicher SF-Filme. Ein Ufo samt Aliens ist zu sehen. Nur ein paar Schritte weiter liegt Las Vegas.
In den grandios gestalteten Landschaften des Miniatur Wunderlands in der Hamburger Speicherstadt wimmelt es nur so von Details. So faszinierend wie 3D-Filme im  Kino. Unmöglich, alles bei einem Besuch zu entdecken. Weswegen viele Familien für dieses Spektakel für alle Sinne mindestens einmal im Jahr vorbeikommen. Im Schnitt besuchen etwa eine Million Menschen pro Jahr die Ausstellung - mehr als jede andere Sehenswürdigkeit der Hansestadt.
Und die bekommen etwas zu sehen. Gleich am Eingang  steht das Diorama "Die geteilte Stadt„. In sieben Schaukästen wird hier deutsche Geschichte dargestellt. Eine fiktive Straße in Berlin wird zum Schauplatz der historischen Ereignisse, vom Kriegsende 1945 über den Bau der Mauer bis zur Grenzöffnung. Auch ein Hamburger  Wahrzeichen gibt es  en miniature.  Im  Miniatur Wunderland konnte man die Elbphilharmonie schon bestaunen, bevor das Original seine Pforten geöffnet hat. Eisenbahnfans kommen auch auf ihre Kosten:  Züge und  Autos durchfahren die acht Mini-Welten, die sich über rund 1300 Quadratmeter und mehrere Etagen eines ehemaligen Speichergebäudes erstrecken und geografisch von Österreich über Skandinavien bis nach Amerika führen. Es ist die größte Modelleisenbahn Deutschlands. Fünf  Kilometer Gleise, 15000 Loks und Wagons, 215 000 Figuren und mehr als 4000 Häuser.
Fotos: Erdbrügger (4)
Mein persönliches Highlight  ist der Verkehrsflughafen, für den der Hamburg Airport Pate stand. Hier rollen die Maschinen zum Gate und werden von einem Pushback-Fahrzeug zurückgeschoben, um dann zur Start- und Landebahn zu fahren. Dort beschleunigen sie und heben ab. Dazu ertönen realistische Triebwerkgeräusche. Und wenn im Miniatur Wunderland die Nacht beginnt –  etwa alle 20 Minuten –   beleuchten rund 335.000 Lichter den Airport sowie die  Landschaften.  So ist es kein Wunder, dass Touristen aus dem Ausland im vorigen Jahr  das Miniatur Wunderland zur beliebtesten Sehenswürdigkeit Deutschlands gewählt haben. Das Miniatur Wunderland: zum Staunen und Träumen.

   René Erdbrügger