Samstag, 20. Dezember 2014

„Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ - Wo bitte geht's zur Action?

Die Zuschauer mögen zwar in die Kinos strömen, aber "Mockingjay" ist ein schlechter Film, ein Film ohne Seele.Wer die beiden vorherigen Teile von "Die Tribute von Panem" nicht kennt, hat sowieso keine Chance, hier durchzublicken. So geht es in "Mockingjay" in medias res: Die Anführerin im unterirdisch angelegten Distrikt 13 - Präsidentin Coin (Julianne Moore) - hat Katniss (Jennifer Lawrence) dazu überredet, als Leitfigur die Menschen in den von Snow (Donald Sutherland)  mit harter Hand regierten Distrikten zur Rebellion zu bewegen. Da sie das Gesicht des Widerstands ist, werden Propagandafilme mit ihr gedreht, die dann überall ausgestrahlt werden.
Aber das ist auch schon alles, was der Zuschauer zu sehen bekommt. Es gibt nur eine Actionszene, in der  Katniss mit einem ihrer Pfeile einen Kampfjet abschießt. Die Hungerspiele, bei denen sich Jugendliche auf Leben und Tod bekämpfen, sind vorbei - sie waren das Salz in der Suppe in den vorherigen Teilen. Jetzt gilt es, die Mächtigen zu stürzen. Weil Hollywood die Geldkuh aber so lange wie möglich melken will, wurde der letzte Teil gesplittet - auf Kosten der Dramaturgie und der Spannung. Fast alle Szenen spielen im Bunker, außer einigen Dialogen passiert so gut wie nichts. Und das mehr als zweieinhalb Stunden lang. Schlecht für Jennifer Lawrence, weil man jetzt auch merkt, dass sie überhaupt nicht spielen kann - oder will. Was auch immer.
Aber wer will es ihr verübeln: So ist "Mockingjay 1" dann auch nicht mehr als eine Hinführung zum Showdown. Ein überflüssiger Wurmfortsatz. Dass man mit Filmen Geld machen will, ist klar, aber vor Jahren wäre niemand auf den Gedanken gekommen, so dreist den Mammon vor den filmischen und ästhetischen Anspruch zu stellen. Ganz, ganz übles Kino.  (erd) *

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