Montag, 24. Februar 2014

"12 Years a Slave" - Drama erzählt vom Wert der Freiheit

Wenn es um Hollywoods Aufarbeitung der Sklaverei geht, fällt die Ausbeute an Filmen gering aus: Die Serie "Roots" aus den 1970ern, "Die Farbe Lila", "Amistad", "Beloved"  beispielsweise und zuletzt "Django Unchained", wobei Tarantinos spaßiger Western über einen Sklaven auf dem Rachefeldzug zwar sehr unterhaltsam ist, aber nicht unbedingt authentisch. 
Regisseur Steve McQueen, selbst ein Farbiger, bleibt auf dem Boden der Tatsachen. "12 Years a Slave" erzählt die wahre Geschichte eines freien Afro-Amerikaners, der in New York Mitte des des 19.Jahrhunderts entführt und als Sklave in die Südstaaten verkauft wird. Für Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) bedeutet das, sich in das servile, demütige Sklavenleben einzufügen, aber ohne seine Würde zu verlieren. Er möchte unbedingt seine Familie wiedersehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Drama, das den Zuschauer das ein oder andere Mal bis ins Mark erschüttert, einen Oscar in der Kategorie Bester Film bekommt. Allerdings: Es ist kein Alibi-Oscar. Weil: Einerseits kenne ich keinen Film dieses Genres, der mit einer solchen Intensität aus der Perspektive des Protagonisten erzählt wird. Andererseits regt "12 Years a Slave" zu einer Reflexion über den Wert von Freiheit und Lebenszeit an -  in unserer heutigen Zeit, in der Arbeitsverdichtung die Menschen zu Sklaven in ihren oft schlecht bezahlten Jobs macht. *****

René Erdbrügger

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