Dienstag, 26. November 2013

Singen, schreien, stampfen - Mitmachmärchenfilm aus deutschen Landen

Gefeierte Premiere des ersten Mitmach-Märchenfilms 
"Aschenbrödel und der gestiefelte Kater“  im Quickborner Beluga-Kino / Kindertheater auf der Leinwand

 Es ist   ein wenig so wie bei den Vorführungen der „Rocky Horror Picture Show“:  Die jungen Zuschauer singen, schreien  und stampfen. Es wird geklatscht und gerapt.  Und am Ende sogar ausgelassen getanzt.  Im Quickborner Beluga-Kino  wurde die Premiere des ersten Mitmach-Märchenfilms „Aschenbrödel und der gestiefelte Kater“ für Kinder ab vier Jahren gefeiert.  Das Testpublikum waren  die Jungen und Mädchen des  DRK-Kindergartens –  und nach der Vorführung aus dem Häuschen:  „Das war toll, fantastisch“, sagten   Silja (4), Tilda (5) und Louis (5). Besonders der gestiefelte Kater hat es den Jüngsten angetan.
Auch  Kino-Betreiber Kai Bartels  war mehr als zufrieden, denn er wollte vor dem regulären Start wissen: Kommt das überhaupt an? Jetzt ist er  überzeugt:  „In der zweiten Hälfte des Films hat sich die Begeisterung noch gesteigert. Es ist eine Mischung aus Kasperle-Theater und den klassischen Märchentheateraufführungen zu Weihnachten. Ohne 3D- oder Spezialeffekte“, fasste Bartels seine Eindrücke zusammen. Mit der Produktion von „Aschenbrödel und der gestiefelte Kater “ verwirklicht Produzent Martin Molgedey seine über einige Jahre verfolgte Idee, klassische Märchen auf neue und moderne Weise für ein sehr junges Publikum ins Kino zu bringen. Der Film, den Regisseur Torsten Künstler („Kokowääh“, „Schlussmacher“) in Szene setzte,  funktioniert perfekt: Es ist  Kindertheater auf der Leinwand: puristisch, charmant, bezaubernd.
Erzählt werden im Film  zwei Grimmsche Märchen, die in eine Rahmenhandlung eingebettet sind:  Der kleine Paul (Ezra Finzi) und sein Märchenbär MiKi lieben Märchen über alles. Eines Tages muss Paul mit seinem Vater (Samuel Finzi) und seiner Mutter (Marie-Lou Sellem) in die Großstadt ziehen, obwohl er doch viel lieber auf dem Land geblieben wäre. Dort angekommen fühlt er sich erst sehr einsam. Das bleibt nicht lange so: Mitten in der Stadt entdeckt Paul die Märchenhütte, einen Ort voll magischer Anziehungskraft, an dem die alten Grimmschen Geschichten noch ein Zuhause haben. Und so lernt Paul Aschenbrödel (Claudia Graue), den gestiefelten Kater (Carsta Zimmermann) und viele andere Märchenwesen kennen. 
Zwei alte Holzhütten bilden das Zentrum einer zauberhaften Welt. Während die verkleideten Schauspieler die Märchengeschichten erzählen, spricht  immer wieder eine animierte Figur,  der Teddybär,  zu den jungen Zuschauern und ermutigt sie, sich bei der Handlung lautstark einzubringen. „Gewöhnlich haben wir so unsere Schwierigkeiten mit den  Grausamkeiten in den Grimmschen Märchen. Aber bei den Kindern kommt das in diesem Film nicht so rüber“, sagte Erzieherin Myriam Pöhler.
Viel Lob gab es auch von Judith Huckfeldt, die mit ihrer Tochter die Vorstellung besuchte: „Sehr witzig und mit einer Filmlänge von 60Minuten  eine gute Zeit für Kinder“. Mit diesem Konzept dürfte Molgedey wieder ins Schwarze getroffen haben:  Weit mehr als 15 000 Kinotickets für „Aschenbrödel und der gestiefelte Kater“ sind bereits bundesweit verkauft worden.  Molgedey  ist  übrigens der Erfinder der Sneak Previews, in denen den Zuschauern ein brandneuer Film gezeigt wird –  jedoch wissen sie beim Kauf der Karte nicht, welcher es sein wird.  „Molgedey war mein erster Chef. Er hat mir vor 18 Jahren im Grindel-Kino einen Job als Eisverkäufer und Kartenabreißer gegeben. Das war mein Start in die Kinobranche“, sagte Bartels. 

René Erdbrügger
     










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