Samstag, 26. Mai 2018

"Solo - A Star Wars Story" - Solo für Han

Ein Draufgänger durch und durch: Der junge Han Solo (Alden Ehrenreich) beweist sein ungewöhnliches Flugtalent, als er den Millennium Falcon  hochkant durch ein Asteoridenfeld steuert. Eine feine Referenz an  "Das Imperium schlägt zurück". Der neue Film aus dem Star-Wars-Universum mit dem Titel "Solo" geizt nicht mit Anspielungen, erzählt er doch die Geschichte des jungen Han Solo, jenes legendären Space Cowboys und Schmugglers, der später mit Luke Skywalker und Prinzessin Lea ein Trio im Kampf gegen die Dunkle Macht bildet. Zwar tritt Alden Ehrenreich (28, "Hail, Caesar!") in große Fußstapfen - Harrison Ford hat die Figur des Han Solo zu einer Ikone gemacht, doch der junge Schauspieler verkörpert das Alter Ego mit Charme, Verve und Augenzwinkern. Auch das typische Grinsen hat Ehrenreich drauf, doch ganz so zynisch ist der junge Solo noch nicht.
Wie Solo zum Schmuggler wurde, wie er seinen Co-Piloten, den zotteligen und liebenswerten Wookie Chewbacca kennenlernte, und den Millennium Falcon von dem windigen Gauner Lando Calrissian  (Donald Glover) während eines Kartenspiels gewann, davon handelt diese Space-Opera-Schnurre, die wie eine Rakete abgeht und mehr Action und Tempo hat als Star Wars: "Die letzten Jedi“ und „Rogue One: A Star Wars Story zusammen.
Regisseur Ron Howard ("Apollo 13"), der Phil Lord und Chris Miller ablöste, die während der Dreharbeiten gefeuert wurden, weil sie sich nicht an das Drehbuch von Lawrence und Jonathan Kasdan hielten und lieber improvisieren wollten, wie sie es bei ihren Komödien „The LEGO Movie“ und „21 Jump Street praktizierten, hat einen Super-Job abgeliefert. Der Film ist wie aus einem Guss und hält sich nicht mit Nebenschauplätzen auf, peitscht die Story voran:  Bei dem Versuch, von dem  Planeten Corellia zu fliehen, auf dem Kinder und Jugendliche in bester Charles-Dickens-Manier ausgebeutet werden, wird Solo  von seiner Freundin  Qi'ra ( „Game Of Thrones“-Drachenmutter Emilia Clark) getrennt. Er meldet sich zur Imperialen Armee, wird aus der Fliegerakademie rausgeschmissen und schließt sich der Gaunertruppe um Becket (Woody Harrelson) und Val (Thandie Newton) an. Sie planen einen Überfall auf einen Zug, der mit dem wertvollen Raumschifftreibstoff Coaxium beladen ist. Der Coup geht schief. Sehr zum Ärger des Oberschurken Dryden Vos (Paul Bettany). Solo und seine Komplizen müssen auf eine neue Mission, um die Pleite auszumerzen.

Kinoplakat am Cinemaxx Dammtor. Foto: Erdbrügger
Man merkt dem Drehbuch an, dass Lawrence Kasdan weiß, wovon er schreibt. Aus seiner Feder stammen  schließlich "Das Imperium schlägt zurück" und  "Star Wars: Das Erwachen der Macht".   Alles fügt sich wunderbar in diese SF-Fantasy-Saga ein, die  seit dem Verkauf der Rechte von George Lucas an Disney mit weiteren Geschichten fortgeführt wird. Solo hat alles, was ein Star-Wars-Film braucht: Nostalgie, spektakuläre Designs von fremden Welten sowie kuriose Aliens. Nicht zu vergessen den weiblichen Droiden L3-37, den man schnell wie R2-D2  oder C-3PO ins Herz schließt. Erzählt wird das alles mit den Möglichkeiten des modernen Action Kinos: Dabei ist jedes Abenteuer, das Solo wie bei einem Videospiel, Level um Level, bewältigt, einem Film-Genre zugeordnet: vom Überfall auf einen Zug inmitten einer Schneelandschaft in Westernmanier über eine Schlacht im Schützengraben bis hin zum Gaunerstück und Pokerspiel-Drama. „Solo" ist  hinreißendes Futter für alle Star-Wars-Fans, die sich sicher noch mehr davon wünschen. Eine Fortsetzung wird am Schluss mit dem Hologramm eines bekannten Bösewichts angekündigt.

René Erdbrügger

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