Mittwoch, 9. April 2014

"Captain America" kehrt zurück

Mit „The Return of the First Avenger“ hat die Blockbuster-Kino-Saison begonnen. Die Kino-Trailershow vor der Vorführung zeigte schon, wohin die Reise geht: Superhelden stehen im Mittelpunkt - Spider-Man, X-Men und Co. The First Look auf diese Streifen lässt allerdings nichts Gutes erahnen: die üblichen Spezialeffekte, viel Krawall, wenig Handlung und ein unscharfer 3-D-Look. Warten wir es ab.
Knapp drei Jahre ist es her, dass ein schmächtiges, schmalbrüstiges Jüngelchen sich inmitten des Zweiten Weltkriegs durch ein geheimes Serum in den wohl bekanntesten und beliebtesten Helden der Comic-Historie verwandelte, der den Nazis eins auf die Mütze haute: Captain America. Der Held aus dem Marvel-Universum ist nun in unserer Zeit angekommen.Wie? Zuvor wurde er in Tiefschlaf versetzt. Wieder wird er von Chris Evans verkörpert, allerdings kann er seinen Schauspielerkollegen Scarlett Johansson (Black Widow), Samuel L. Jackson (Nick Fury) und Robert Redford (Bösewicht Alexander Pierce), die mit purer Lust spielen, nicht das Wasser reichen.
S.H.I.E.L.D., mittlerweile gibt es auch eine US-Serie über die Geheimorganisation, wird im zweiten Captain-America-Abenteuer Opfer einer Verschwörung. Der Superheld wird sogar verdächtigt, selbst dahinterzustecken und er bekommt es mit dem Winter Soldier zu tun, der sich  hinter einer schwarzen Maske versteckt.
Auch das ist in Hollywood möglich:  Bei diesem Blockbuster führten die Brüder Anthony und Joe Russo („Ich, du und der andere“), die bislang im Komödienfach zu Hause waren, Regie. Sie liefern solide Arbeit ab mit den üblichen Kampfszenen und Verfolgungsjagden. 
Stark ist der Film immer nur dann, wenn es um Inhalte und Darstellung geht: Johanssons lasziver Augenaufschlag, Jacksons grantige Art, Redfords Rechtfertigungs-Tiraden, der obligatorische Auftritt von Stan Lee. Das ist der Mann, der die Marvel-Comics erdacht hat.
Selbstverständlich liefern die Macher das Rundum-sorglos-Paket. Es gibt sogar eine Kritik am NSA-Spähprogramm, aber den Bogen dann zu den Nazis zu schlagen, die wieder an allem schuld sein sollen, ist lächerlich und naiv, ist wohl aber dem Original-Comic-Plot geschuldet.
Wenn wir aber einen Blick in Captain Americas To-Do-Liste werfen, wo er stichwortartig notiert hat, welche Musik  er hören und welche Filme er sehen muss, weil er sie während seines Tiefschlafs verpasst hat, "Nirvana" und "Star Wars" beispielsweise, dann ist das aufregender als tausend Explosionen. (erd) *** 

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