Samstag, 20. Juli 2013

Kurz belichtet: Filme der vergangenen Wochen






"The Company You Keep" (Drama, sehenswert)



"Die Unfassbaren" (Action)

Action-Spektakel um eine Zauberer-Truppe, die während der Vorstellungen Banken ausraubt.
Doch wie machen die das nur? Regisseur Louis Leterrier inszeniert diese hanebüchene Story
wie eine Las-Vegas-Show - viel Getöse, wenig Substanz.
*** Annehmbar



"The Best Offer" (Drama)

Als sei es ein Suspense-Thriller von Alfred Hitchcock: Ein miesepetriger Kunstexperte (Geoffrey Rush) verfällt einer geheimnisvollen Schönen (Sylvia Hoeks), die Agoraphobikerin ist und deshalb abgeschottet in einer Villa voller Kunstschätze lebt. Regisseur Guiseppe Tornatore ("Cinema Paradiso") zieht in "The Best Offer" alle Register seines Könnens  und wartet am Ende mit einer Pointe auf, die es in sich hat. ***** Herausragend
Wer ist die geheimnisvolle Schöne (Sylvia Hoeks), in die sich der Kunstexperte Virgil (Geoffrey Rush) verliebt hat?
Foto: Warner Bros. 




"Man  of Steel" (Action)

Abgestürzt: Das Superman-Relaunch "Man of Steel" von Zack Snyder enttäuscht. Erst ein bisschen Psychogramm, dann plumpes lautes Action-Spektakel. Die zweite Hälfte besteht nur aus Kampfszenen, die zudem schlecht am Computer bearbeitet wurden und der Physik widersprechen. Und die Chemie zwischen Clark Kent (Henry Cavill) und Lois Lane (Amy Adams)?  Schwamm drüber. Dazu Logiklöcher vom Feinsten - beim 20. aufgehört zu zählen. Mach' mal einen Abflug, kleines Supermännchen!
Ärgerlich



"Star Trek into Darkness" (SF)

Erst ein tolles Relaunch, jetzt eine misslungene Fortsetzung. Also alles wieder beim Alten. J.J. Abrams reanimiert den Schurken Khan, der auf Biegen und Brechen als Terrorist für Schrecken in der Zukunft sorgt. Liebe Filmemacher und Drehbuchautoren: bitte, bitte keine 9/11-Anspielungen mehr.

***Annehmbar, weil der Film mit einem grandiosen Prolog beginnt streckenweise und gut unterhält.



"The Place beyond the Pines" (Drama)

Gute Filme sind wie gute Bücher. Gleich das Eröffnungskapitel muss den Zuschauer packen und in die Geschichte hineinziehen. Im Gegensatz zur Literatur, die mit Worten und  den ersten magischen Sätzen den Leser fängt, sind es beim Film oft die ersten Bilder, die darüber entscheiden, ob wir uns  hemmungslos dem Regisseur hingeben und ihm in sein erzählerisches Labyrinth folgen wollen. Ohne Worte kommt  Derek Cianfrance in den ersten Minuten seines Krima-Dramas „The Place Beyond the Pines“ aus: Ein Zimmer, ein nackter, tätowierter Oberkörper, das Klicken des Klappmessers. Die Hände greifen nach einer roten Lederjacke, dann folgt die Kamera Luke (Ryan Gosling), wie er auf einem Jahrmarkt an Buden vorbeigeht und in ein Zelt hinein, sich einen Helm aufsetzt, auf ein Motorrad steigt und in einem Todes-Käfig - wohl als eine der Attraktionen der Kirmes - mit zwei weiteren Kerlen auf Motorrädern seine lebensgefährlichen Runden dreht.
Später wird der tollkühne Luke  Banken ausrauben - für seine Freundin, die er längst verloren hat, und ihr gemeinsames Kind. Doch der Cop Avery (Bradley Cooper) ist ihm längst auf der Spur.
Drei Geschichten, die miteinander zusammenhängen, erzählt Regisseur  Cianfrance ("Blue Valentine") in The Place beyond the Pines" - ein erzählerisches Triptychon, in dem es um Schuld und Sühne und die Sünden der Väter geht, die noch Auswirkungen auf das Leben ihrer Söhne haben.  Ein Meisterwerk des US-Independent-Kinos. ***** Herausragend    



"The Call" (Thriller, sehenswert)



"Promised Land" (Drama, sehenswert)



"Gambit - Der Masterplan" (Drama/Komödie)

Kein Vertrauen: Warum haben die Coen-Brüder wohl ihr Drehbuch zu "Gambit", einer Krimi-Komödie, die in der Kunstwelt spielt,  nicht selbst verfilmt und an Michael Hoffmann abgegeben? Eben! *Uninteressant


"Spring Breakers" (Drama)

Spring Break - das sind die Frühlingsferien für amerikanische Studenten und der Auftakt zu einer Party nonstop. Vier junge Frauen  feiern in Florida durch und geraten unter die Fittiche des durchgeknallten Dealers Alien (James Franco). Ein bunter filmischer Acid-Trip mit einem hypnotischen Soundtrack. ***** Herausragend


Texte: René Erdbrügger

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