Aus der Indie-Ecke kam so gut wie gar nichts, was eine Erwähnung wert wäre.
And here there are:
1) "The Dark Knight rises" (Pressevorführung):
Düsteres Meisterwerk um einen Anti-Superhelden. Regisseur Christopher Nolan auf der Höhe seines Könnens. Ästhetik, Unterhaltung und Anspruch. Hier stimmt alles.
2) "Prometheus" (Pressevorführung):
Das Prequel zu "Alien" ist visuell brillant, regt aber auch zum Nachdenken an. Ein Genuss,
auch wenn viele Fans meckern.
3) "Skyfall" (Pressevorführung):
Nach "Casino Royale" der besten Bond-Filme alles Zeiten. Auch wenn viele sich den
ironischen Touch zurückwünschen.
4) "Drive":
Coole Krimi-Ballade mit den stilvollsten Autoverfolgungsjagden aller Zeiten. Tolle 80er Jahre inspirierter Soundtrack.Hat das Zeug zum Klassiker.
5) "Hugo":
Früher hätte man dazu Alterswerk gesagt. Doch Martin Scorseses ("Taxi Driver") Märchen über einen Jungen, der in Paris auf den Filmpionier Georges Melies trifft, ist modern erzählt. Die Eingangssequenz, in der die Kamera in den Pariser Bahnhof Gare Montparnasse und dann in die Bahnhofsuhr fährt, gehört zur schönsten der modernen Filmgeschichte.
Und was wäre der 6. Platz gewesen?
"The Artist", der Quasi-Stummfilm und Oscar-Abräuber aus 2012. Leider spricht über diesen Streifen nur Monate später niemand mehr.
Die Filme des Jahres 2011
1. „Inception“ (USA), Regie: Christopher Nolan
Es ist die Geburt eines Filmklassikers:
„Batman“-Regisseur Nolan schickt einen Traumspion (Leonardo DiCaprio)
auf eine Mission Impossible. Er und seine Crew dringen in das
Bewusstsein eines Industriellen ein, um ihn zu manipulieren. Die
Reise, vielschichtig erzählt und visuell von den „Mind Fucks“ des
niederländischen Grafikers M.C. Escher beeinflusst, ist eine traumhafte
Mischung aus Arthouse-Kino und Blockbuster.
2. „Fish Tank“ (GB), Regie: Andrea Arnold
Von den Traumlandschaften zur rauen Wirklichkeit
der englischen Vorstädte. Dort lebt die 15-jährige Mia (Katie Javis).
Sie ist von der Schule geflogen, strolcht tagsüber durch die Gegend und
wird vom Freund der Mutter verführt, der nach
dem Sex nichts mehr von ihr wissen will. Mia dreht durch. Von der
Straße weg engagiert, spielt Javis das zornige Mädchen mit einer
Intensität, die in diesem Kinojahr ihresgleichen sucht.
3. „The Kids Are All Right“ (USA), Regie: Lisa Cholodenko
Um die Zerbrechlichkeit
von Familien geht es auch in dieser wunderbaren Komödie. Das Lesbenpaar
Nic (Anette Benning) und Jules (Julianne Moore) erzieht seine zwei
Kinder. Als der Samenspender-Dad beider Sprösslinge,
Paul (Mark Ruffalo), in das Leben der Vier tritt, ist ein emotionales
Chaos programmiert, besonders als der Macho sich an Jules heranmacht.
Ein Super-Ensemble und geschliffene Dialoge machen diesen charmanten
Film aus.
4. „Vincent will meer“ (Deutschland), Regie: Ralf Huettner
Wer keine richtige Familie hat, muss sich eine
suchen: Vincent (Florian David Fitz), der am Tourette-Syndrom leidet,
flüchtet mit einem Zwangs-Neurotiker und einer Magersüchtigen aus einem
Therapiezentrum, um ans Meer zu fahren. Der Weg
ist das Ziel, und der Roadtrip wird zur Selbsttherapie. Das erzählt
Huettner zwar mit Humor, aber auch Respekt für seine Figuren. Ein
warmherziger Film in der trostlosen deutschen Kinolandschaft.
5. „Somewhere“ (USA), Regie: Sofia Coppola
Trostlos ist das Leben des Schauspielers Johnny
Marco (Stephen Dorff), der in einer Suite des berühmten Hotels Chateau
Marmont am Sunset Boulevard wohnt. Wie sinnentleert, merkt er erst,
als ihn seine elfjährige Tochter Cleo (Elle
Fanning) für ein paar Tage besucht. Sie sitzen am Swimmingpool, spielen
mit der Wii, er schaut ihr beim Eiskunstlaufen zu – aus banalen
Augenblicken zaubert Coppola einen Bilderreigen von atmosphärischer
Dichte, so dass wir immer wissen, was Vater und Tochter
gerade fühlen, ohne uns als Voyeure zu fühlen. Sofia Coppola
entbanalisiert das Leben.
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