Samstag, 5. Januar 2013

Die fünf besten Filme der Jahre 2012 und 2011

Vier Blockbuster in der Liste - das ist ein Zeichen für ein qualitativ sehr schlechtes Kinojahr.
Aus der Indie-Ecke kam so gut wie gar nichts, was eine Erwähnung wert wäre.

And here there are:

1) "The Dark Knight rises" (Pressevorführung):
Düsteres Meisterwerk um einen Anti-Superhelden. Regisseur Christopher Nolan auf der Höhe seines Könnens. Ästhetik, Unterhaltung und  Anspruch. Hier stimmt alles.

2) "Prometheus" (Pressevorführung):
Das Prequel zu "Alien" ist visuell brillant, regt aber auch zum Nachdenken an. Ein Genuss,
auch wenn viele Fans meckern.

3) "Skyfall" (Pressevorführung):
Nach "Casino Royale" der besten Bond-Filme alles Zeiten. Auch wenn viele sich den
ironischen Touch zurückwünschen.

4) "Drive":
Coole Krimi-Ballade mit den stilvollsten Autoverfolgungsjagden aller Zeiten. Tolle 80er Jahre inspirierter Soundtrack.Hat das Zeug zum Klassiker.

5) "Hugo":
Früher hätte man dazu Alterswerk gesagt. Doch Martin Scorseses ("Taxi Driver") Märchen über einen Jungen, der in Paris auf den Filmpionier Georges Melies trifft, ist modern erzählt. Die Eingangssequenz, in  der die Kamera in den Pariser Bahnhof Gare Montparnasse und dann in die Bahnhofsuhr fährt, gehört zur schönsten der modernen Filmgeschichte.

Und was wäre der 6. Platz gewesen?
"The Artist", der Quasi-Stummfilm und Oscar-Abräuber aus 2012. Leider spricht über diesen Streifen nur Monate später niemand mehr.




Die Filme des Jahres 2011


 1. „Inception“ (USA), Regie: Christopher Nolan
Es ist die Geburt eines Filmklassikers: „Batman“-Regisseur Nolan schickt einen Traumspion (Leonardo DiCaprio) auf eine Mission Impossible. Er und seine Crew dringen in das Bewusstsein eines Industriellen ein, um ihn zu manipulieren. Die Reise, vielschichtig erzählt und visuell von den „Mind Fucks“ des niederländischen Grafikers M.C. Escher beeinflusst, ist eine traumhafte  Mischung aus Arthouse-Kino und Blockbuster.
2. „Fish Tank“ (GB), Regie: Andrea Arnold
Von den Traumlandschaften zur rauen Wirklichkeit der englischen Vorstädte. Dort lebt die 15-jährige Mia (Katie Javis). Sie ist von der Schule geflogen, strolcht tagsüber durch die Gegend und wird vom  Freund der Mutter verführt, der nach dem Sex nichts mehr von ihr wissen will. Mia dreht durch.  Von der Straße weg engagiert, spielt Javis das zornige Mädchen mit einer Intensität, die in diesem Kinojahr ihresgleichen sucht.
3. „The Kids Are All Right“ (USA), Regie: Lisa Cholodenko
  Um die Zerbrechlichkeit von Familien geht es auch in dieser wunderbaren Komödie. Das Lesbenpaar Nic (Anette Benning)  und Jules (Julianne Moore)  erzieht  seine zwei Kinder. Als der Samenspender-Dad beider Sprösslinge, Paul (Mark Ruffalo), in das Leben der Vier tritt, ist ein emotionales Chaos programmiert, besonders als der Macho sich an Jules heranmacht. Ein Super-Ensemble und geschliffene Dialoge   machen diesen charmanten Film aus.
4. „Vincent will meer“ (Deutschland), Regie: Ralf Huettner
Wer keine richtige Familie hat, muss sich eine suchen: Vincent (Florian David Fitz), der am Tourette-Syndrom leidet, flüchtet mit einem Zwangs-Neurotiker und einer Magersüchtigen aus einem Therapiezentrum, um ans Meer zu fahren. Der Weg ist das Ziel, und der Roadtrip wird zur Selbsttherapie. Das erzählt Huettner zwar mit Humor, aber auch Respekt für seine Figuren. Ein warmherziger Film in der trostlosen deutschen Kinolandschaft.
5.  „Somewhere“ (USA), Regie: Sofia Coppola 
Trostlos ist das Leben des Schauspielers Johnny Marco (Stephen Dorff), der in einer Suite des berühmten Hotels Chateau Marmont am Sunset Boulevard wohnt.  Wie  sinnentleert,  merkt er  erst, als  ihn seine elfjährige Tochter Cleo (Elle Fanning) für ein paar Tage besucht. Sie sitzen am Swimmingpool, spielen mit der Wii, er schaut ihr beim Eiskunstlaufen zu – aus  banalen Augenblicken zaubert Coppola einen Bilderreigen von atmosphärischer Dichte, so dass wir immer wissen, was Vater und Tochter gerade fühlen, ohne uns als Voyeure zu fühlen. Sofia Coppola entbanalisiert das Leben. 



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