Dienstag, 15. Januar 2013

Ansturm auf das coole Beluga-Kino


Besucherrekord: 92000 Filmbegeisterte besuchten 2012 das Lichtspielhaus

Selbstverständlich kinoverrückt: Die Beluga-Betreiber Bernd Keichel und 
Kai Bartels. Foto: Erdbrügger

Quickborn Die 100000 Besucher-Marke  wollen die beiden Kinobetreiber  nächstes Jahr  knacken, doch schon jetzt gibt es  einen Rekord zu feiern: „2012 sind 92000 Besucher in unser Kino gekommen.  Das ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass die Stadt etwa 20000 Einwohner hat und der Bundesdeutsche nur 1,6 mal im Jahr ins Kino geht“, sagt Kai Bartels. Ihm gehört  zusammen mit Bernd Keichel das Beluga-Kino in Quickborn. Sie übernahmen das Lichtspielhaus 2004 und  schafften es, dass sich die Besucherzahl bis heute verdreifacht hat.
„Wir sind ein  Familienkino“, sagt Bartels. Ein Blick auf  die ersten Plätze der  meistgeschauten Filme im Beluga-Kino bestätigt das:  Den ersten  Rang belegt  „Ice Age 4“, gefolgt von „Ziemlich beste Freunde“ und „Ice Age“.  Über viele  Stammgäste können sich Bartels und Keichel ebenfalls freuen:  „Manche kommen zweimal die Woche, und zwei Drittel der Gäste kennen  wir  mit Namen“, sagt Bartels.  Längst kommen  die  Besucher nicht nur  aus der Eulenstadt. Das   Beluga-Kino bedient auch die Bedürfnisse der Bürger nach den bunten Träumen auf der Leinwand in den Orten entlang der AKN-Linie: Bönningstedt, Hasloh, Ellerau,   Eidelstedt, Schnelsen und Niendorf.  Auch Norderstedter sind unter den Besuchern.
Um möglichst das Interesse eines großen Publikums zu erreichen, fahren Bartels und Keichel mehrgleisig. Technisch ist das Kino mit den vier Sälen auf dem neuesten Stand: Im Juni  ist   der letzte Saal digitalisiert worden, damit Zuschauer nicht nur 3 D-Filme, sondern jeden Film in lupenreiner Qualität sehen können.
Kaviar oder Wal? Die Beluga-Betreiber haben sich für das Säugetier im Logo entschieden. Foto: Erdbrügger
Im Dezember zum Start von „Der Hobbit“ der nächste Quantensprung: Das Kino wurde mit  hochmoderner HFR-Technik ausgestattet, denn das Fantasy-Märchen   läuft  auf der Leinwand  superscharf  mit    48 Bildern pro Sekunde. Bei herkömmlichen Filmen sind es 24 Bilder.
Doch eine perfekte Technik reicht allein nicht aus, um die Zuschauer  zu begeistern. „Da können sie auch ins Cinemaxx nach Hamburg fahren“, sagt Bartels.   Was Multiplexkinos schon abgeschafft haben, bietet das Beluga-Kino noch an: Auch 3D-Kino montags zum  Preis von 6,50 Euro. „Wir wollen nicht in Luxusvillen leben. Das Verhältnis passt“, so Bartels.
Doch  er und sein Partner  legen noch eine Schippe drauf:  „Wir machen nicht einfach nur Kino“, sagt Bartels. Mit immer neuen, pfiffigen Ideen  überrascht er seine Besucher. Seien es  Vier-Gänge-Menüs oder eine Spekulatius-Sahnetorte, von Bartels selbst gekocht und gebacken,   im Rahmen  von  Filmsondervorführungen,   Live-Musik-Übertragungen  oder die legendären  Stripperauftritte  bei der „Ladies Night“ –  an  guten Einfällen fehlt es Bartels nicht. 
Kürzlich hat er sogar die Vorführung von „Jack Reacher“ kurz unterbrochen, weil  ein Kinobesucher seiner  Freundin einen Heiratsantrag machen wollte. „Sie hat angenommen“, so Bartels.
Das alles  hat sich  rumgesprochen. Bartels:  „Bei der Zielgruppe der 16- bis Mitte 20-Jährigen waren  wir früher uncool. Im Sommer bei den Vorführungen von „Ted“ standen die Jugendlichen  plötzlich bis ins  Treppenhaus Schlange. Da wusste ich: Jetzt sind wir cool.“
René Erdbrügger
www.beluga-kino.de

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