Besucherrekord: 92000
Filmbegeisterte besuchten 2012 das Lichtspielhaus
Selbstverständlich kinoverrückt: Die Beluga-Betreiber Bernd Keichel und Kai Bartels. Foto: Erdbrügger |
Quickborn Die 100000
Besucher-Marke wollen die beiden Kinobetreiber nächstes Jahr
knacken, doch schon jetzt gibt es einen Rekord zu feiern:
„2012 sind 92000 Besucher in unser Kino gekommen. Das ist unglaublich,
wenn man bedenkt, dass die Stadt etwa 20000 Einwohner hat und der
Bundesdeutsche nur 1,6 mal im Jahr ins Kino geht“, sagt Kai Bartels. Ihm
gehört zusammen mit Bernd Keichel das Beluga-Kino
in Quickborn. Sie übernahmen das Lichtspielhaus 2004 und schafften es,
dass sich die Besucherzahl bis heute verdreifacht hat.
„Wir sind ein Familienkino“, sagt Bartels. Ein
Blick auf die ersten Plätze der meistgeschauten Filme im Beluga-Kino
bestätigt das: Den ersten Rang belegt „Ice Age 4“, gefolgt von
„Ziemlich beste Freunde“ und „Ice Age“. Über viele
Stammgäste können sich Bartels und Keichel ebenfalls freuen: „Manche
kommen zweimal die Woche, und zwei Drittel der Gäste kennen wir mit
Namen“, sagt Bartels. Längst kommen die Besucher nicht nur aus der
Eulenstadt. Das Beluga-Kino bedient auch die
Bedürfnisse der Bürger nach den bunten Träumen auf der Leinwand in den
Orten entlang der AKN-Linie: Bönningstedt, Hasloh, Ellerau,
Eidelstedt, Schnelsen und Niendorf. Auch Norderstedter sind unter den
Besuchern.
Um möglichst das Interesse eines großen Publikums
zu erreichen, fahren Bartels und Keichel mehrgleisig. Technisch ist das
Kino mit den vier Sälen auf dem neuesten Stand: Im Juni ist der
letzte Saal digitalisiert worden, damit Zuschauer
nicht nur 3 D-Filme, sondern jeden Film in lupenreiner Qualität sehen
können.
Kaviar oder Wal? Die Beluga-Betreiber haben sich für das Säugetier im Logo entschieden. Foto: Erdbrügger |
Im Dezember zum Start von „Der Hobbit“ der nächste
Quantensprung: Das Kino wurde mit hochmoderner HFR-Technik
ausgestattet, denn das Fantasy-Märchen läuft auf der Leinwand
superscharf mit 48 Bildern pro Sekunde. Bei herkömmlichen
Filmen sind es 24 Bilder.
Doch eine perfekte Technik reicht allein nicht aus,
um die Zuschauer zu begeistern. „Da können sie auch ins Cinemaxx nach
Hamburg fahren“, sagt Bartels. Was Multiplexkinos schon abgeschafft
haben, bietet das Beluga-Kino noch an: Auch
3D-Kino montags zum Preis von 6,50 Euro. „Wir wollen nicht in
Luxusvillen leben. Das Verhältnis passt“, so Bartels.
Doch er und sein Partner legen noch eine Schippe
drauf: „Wir machen nicht einfach nur Kino“, sagt Bartels. Mit immer
neuen, pfiffigen Ideen überrascht er seine Besucher. Seien es
Vier-Gänge-Menüs oder eine Spekulatius-Sahnetorte, von Bartels selbst gekocht und gebacken, im
Rahmen von Filmsondervorführungen, Live-Musik-Übertragungen oder
die legendären Stripperauftritte bei der „Ladies Night“ – an guten
Einfällen fehlt es Bartels nicht.
Kürzlich hat er sogar die Vorführung von „Jack
Reacher“ kurz unterbrochen, weil ein Kinobesucher seiner Freundin
einen Heiratsantrag machen wollte. „Sie hat angenommen“, so Bartels.
Das alles hat sich rumgesprochen. Bartels: „Bei
der Zielgruppe der 16- bis Mitte 20-Jährigen waren wir früher uncool.
Im Sommer bei den Vorführungen von „Ted“ standen die Jugendlichen
plötzlich bis ins Treppenhaus Schlange. Da wusste
ich: Jetzt sind wir cool.“
René Erdbrügger
www.beluga-kino.de
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