Christopher Nolans "Oppenheimer" ist ein cineastisches Ereignis, das die Geschichte der Atombombe und ihren Schöpfer auf eine Weise erzählt, die sowohl fasziniert als auch verstört. Cillian Murphy liefert in der Titelrolle eine herausragende Leistung, die die innere Zerrissenheit des Wissenschaftlers eindrucksvoll verkörpert.
Die filmische Gestaltung ist atemberaubend. Die Schwarz-Weiß-Sequenzen, die Oppenheimers innere Konflikte widerspiegeln, ein kluge Idee. Auch die Klangkulisse trägt maßgeblich zur intensiven Atmosphäre bei, wie bei allen Nolan-Filmen.
Der Film wirft grundlegende Fragen nach Verantwortung, Macht und den Folgen wissenschaftlichen Fortschritts auf. Er zwingt den Zuschauer zum Nachdenken über die ethischen Implikationen der Atombombe.
Nolan wählt einen ungewöhnlichen Ansatz, indem er die Explosionen visuell relativ zurückhaltend darstellt. Anstatt auf spektakuläre CGI-Effekte zu setzen, konzentriert er sich auf die psychologischen Auswirkungen des Moments.
Die Explosion wird als ein Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit dargestellt, als der Mensch die Macht erlangt hat, die Welt zu zerstören. Ein neuer Sündenfall.
Mit einer Länge von über drei Stunden ist der Film allerdings zu lang. Einige Szenen hätten kürzer ausfallen können, ohne dass die Handlung darunter gelitten hätte.
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