Samstag, 7. Dezember 2024

Saltburn: Provokativ, fesselnd, verstörend

Eigentlich hat man schon alles gesehen und dennoch vermag "Saltburn" zu schockieren. Eine der umstrittensten Szenen zeigt, wie der Protagonist Oliver das Badewasser seines Bekannten Felix schlürft, in der dieser zuvor onaniert hat. Ekelhaft. Genau. Das will niemand im Gedächtnis behalten. Dabei bleibt es nicht. In einer weiteren schockierenden Szene wird Oliver gezeigt, wie er sexuelle Handlungen auf einem Grab vollzieht. Der Ruf eilt diesem Film voraus.

"Saltburn" ist ein düsterer, oft verstörender und zugleich brillant inszenierter Film von Regisseurin und Drehbuchautorin Emerald Fennell, die mit ihrem ersten Film "Promising Young Woman" (2020)  schon überzeugte. Nun entführt Fennell die Zuschauer in eine Welt der Oberflächlichkeit, der gesellschaftlichen Hierarchien und der Faszination für Reichtum, Macht und moralische Ambiguität.


 

 

Die Geschichte folgt Felix Catton (Jacob Elordi), einem charismatischen, aber mysteriösen Studenten an einer britischen Universität. Felix stammt aus einer wohlhabenden, exzentrischen Familie, die in einem gigantischen, abgelegenen Landhaus – Saltburn – lebt. Der Film beginnt, als Oliver Quick (Barry Keoghan), ein eher unauffälliger und unsicherer Student, von Felix in dessen Welt eingeführt wird. 


 

Oliver ist fasziniert von Felix’ Lebensstil und wird zu einem ständigen Begleiter der Familie, die schnell seine wahren Absichten in Frage stellt. Die Geschichte entwickelt sich zu einer dunklen Studie über Manipulation, Verführung und den drängenden Wunsch, einem Leben der Reichen und Schönen beizutreten. Felix hat etwas von Tom Ripley aus den Romanen von Patricia Highsmith.

Mehr soll hier nicht verraten werden. Der Film nimmt eine Wendung, die der Zuschauer nicht kommen sieht. "Saltburn" ist ein Film, der auf verschiedenen Ebenen funktioniert. Er ist ein packendes Porträt von Macht, ein psychologisches Drama und ein verstörender Thriller mit einer ikonischen Schlussszene, in der Oliver triumphierend und nackt tanzt - zu dem Song "Murder on the Dancefloor" von Sophie Ellis-Bextor. Wie passend.  

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