Wir
schreiben das Jahr 2049. In Los Angeles regnet es immer noch. Ein
ständiges Nieseln. Dazu Nebel
und Schnee. Noch mehr Gewusel auf den Straßen, noch mehr
Digitalisierung. Riesige leuchtende 3-D-Werbeflächen. Außerhalb der
Stadt gibt es nur verseuchte Ödnis. 35 Jahre nach der Uraufführung von
"Blade Runner", basierend auf dem Roman "Träumen Androiden
von elektrischen Schafen?" des Autors Philip K. Dick (1928 - 1982), hat
der franko-kanadische Regisseur Denis Villeneuve ("Arrival") eine
Fortsetzung hingelegt, die dem Original in nichts nachsteht, sogar
Hello my friends,
I am excited for you to see my film today. I have a favor to ask of all of you. I do not know what you will think of my movie, however, whatever you write, I would ask that you preserve the experience for the audience of seeing the film the way you see it today… without knowing any details about the plot of the movie. I know this is a big request, but I hope that you will honor it.
Best, Denis
I am excited for you to see my film today. I have a favor to ask of all of you. I do not know what you will think of my movie, however, whatever you write, I would ask that you preserve the experience for the audience of seeing the film the way you see it today… without knowing any details about the plot of the movie. I know this is a big request, but I hope that you will honor it.
Best, Denis
In
diesem Fall macht es Sinn, sich nicht über den Inhalt auszulassen, weil
sich der Plot sozusagen
erzählerisch nach Offenlegung eines nicht unwichtigen Details gleich zu
Beginn des Films entfaltet wie eine Rose ihre Blätter. Es wird nicht
die einzige Pointe bleiben in diesem zwei Stunden und 43 Minuten langen
Film, der nie langatmig ist, obwohl es nur
wenige Actionsequenzen gibt und entschleunigt wirkt im Vergleich zu
gängigen Blockbustern. Als Beispiel sei die nächtliche Rettung aus einem
Transporter in der Brandung genannt.
Nur
so viel zur Handlung: Der wunderbare Schauspieler Ryan Gosling
("Drive"; "La la Land") geht jetzt
als Androidenkiller K, der gleichnamige Antiheld aus Kafkas Roman "Das
Schloss" lässt grüßen, auf die Jagd nach Replikanten, also künstlichen
Humanoiden, die vom Aussehen her nicht von Menschen zu unterscheiden
sind und in dem dystopischen und total überwachten
L.A. der Zukunft nur für niedrige Arbeiten eingesetzt werden. Im
Klartext: Sie sind Sklaven und haben keine Rechte. Die Polizistin Joshi
(Robin Wright) hat den jungen K losgeschickt, um einem, hört, hört,
angeblich natürlich gezeugten Replikanten den Garaus
zu machen. Diese neue Spezies erforscht der Unternehmer Wallace
(Jared Leto), der an einen modernen Dr. Frankenstein erinnert. Und es
gibt ein Wiedersehen mit Harrison Ford, der im Original von 1982 den
Replikantenjäger Rick Deckard spielte und mit dieser
Rolle Filmgeschichte schrieb.
Was
man noch verraten darf: Roger Deakins, der Director of Photography, wie
Kameramänner in Hollywood
zu Recht genannt werden, hat das L.A. der Zukunft in einer gestochen
scharfen Hochglanzbild-Ästhetik eingefangen - sei es die blau-graue
Farbgebung der Eröffnungsszene in einer Eiweißfarm oder die Wüste
Nevadas im orangefarbenen Sonnenlicht -, dass man hier
durchaus vom state of the art reden darf, was die Optik betrifft. Was
übrigens auch auf das Design und die Ausstattung zutrifft. Schauwerte
satt. Visuell einfach makellos und betörend. "Blade Runner 2049" ist
eben einer dieser raren SF-Filme, in deren Welt
man versinken kann.
Künstliche
Intelligenz: Auch hierzu haben die Drehbuchautoren etwas Spekulatives
zu sagen: Ks Freundin
ist ein Computerprogramm samt Hologramm, das auf den Namen Joi,
gespielt von Ana de Armas, hört. Vielleicht eine Weiterentwicklung von
Amazons Alexa. Wer weiß?
Was
noch zu sagen ist: Wieder geht es um die Frage: Was bedeutet es
eigentlich, ein Mensch zu sein?
Was macht den Menschen erst zum Menschen. Was definiert ihn? Machen
künstliche Gene einen Unterschied? Sind Erinnerungen und Gedanken nicht
die eigentlichen Indikatoren? Oder machen Emotionen und Empathie uns
erst dazu? Ob "Blade Runner 2049" ein Klassiker
wird? Das Zeug dazu hat er. Time will tell. Nur wovon Replikanten
wirklich träumen, bleibt weiter ein Geheimnis.
René Erdbrügger
Originaltitel: Blade Runner 2049
Laufzeit: 163 min.
Produktionsland: Großbritannien / Kanada / USA
Produktionsjahr: 2017
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Regie: Denis Villeneuve
Musik: Benjamin Wallfisch, Hans Zimmer
Darsteller: Ryan Gosling, Harrison Ford, Robin Wright, Dave Bautista, Ana de Armas, Sylvia Hoeks, Jared Leto, Carla Juri, David Dastmalchian, Tómas Lemarquis, Mackenzie Davis, Hiam Abbass, Lennie James, Barkhad Abdi
Originaltitel: Blade Runner 2049
Laufzeit: 163 min.
Produktionsland: Großbritannien / Kanada / USA
Produktionsjahr: 2017
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Regie: Denis Villeneuve
Musik: Benjamin Wallfisch, Hans Zimmer
Darsteller: Ryan Gosling, Harrison Ford, Robin Wright, Dave Bautista, Ana de Armas, Sylvia Hoeks, Jared Leto, Carla Juri, David Dastmalchian, Tómas Lemarquis, Mackenzie Davis, Hiam Abbass, Lennie James, Barkhad Abdi
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