Montag, 25. Dezember 2017
Sonntag, 26. November 2017
"Aus dem Nichts" - Den Opfern eine Stimme geben
Wenn es um den Prozess der Terrorgruppe
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) geht, steht Beate Zschäpe als
Angeklagte immer im Vordergrund des Medieninteresses. Gut gekleidet,die
langen Haare frisch gewaschen, präsentiert sie sich im
Gerichtssaal. Sie schweigt und lächelt in die Kameras. Von Reue keine
Spur. Doch welche seelischen Abgründe verbergen sich hinter ihrer
aufgesetzten Fassade? Katja (Diane Kruger), der Antiheldin aus dem neuen
Film von Fatih Akin ("Soul Kitchen"; "The Cut"), hingegen ist der Schmerz ins
Gesicht geschrieben. Sie ist keine Täterin, sondern ein Opfer.
"Aus dem Nichts" beginnt mit einer Liebesheirat im
Gefängnis, wo Nuri (Numan Acar) wegen Drogenhandels einsitzt. Katja
hatte ihn während ihres Studiums kennengelernt, er war ihr Dealer. Acht
Jahre später ist Nuri rehabilitiert, integriert.
Er hat seine Vergangenheit hinter sich gelassen. Nuri betreibt in
Hamburg ein Steuerberaterbüro. Als Katjas Mann und ihr Sohn Rocco
(Rafael Santana) bei einem Nagelbombenanschlag in Hamburg-Altona
sterben, bricht ihre Welt zusammen. Die junge Frau ist wie
betäubt vom Schmerz. Niemand kann ihr in dieser Situation helfen. Die
folgenden Tage übersteht sie nur unter Drogen. Selbstmordgedanken plagen
sie.
Doch dann verhaftet die Polizei das Neonazi-Paar
Edda (Hanna Hilsdorf) und André Möller (Ulrich Friedrich Brandhoff).
Beide werden durch die vorgelegten Beweise schwer belastet. Andrés Vater
(Ulrich Tukur) gab der Polizei den entscheidenden
Hinweis. In dem folgenden Prozess vertritt Nuris bester Freund, der
Anwalt Danilo Fava (Denis Moschitto), Katja als Nebenklägerin. Doch
Verteidiger Haberbeck (Johannes Krisch) gelingt es, geschickt Zweifel zu
säen – die belastenden Beweise sind nicht so eindeutig,
wie zunächst angenommen. Eine zwiespältige Zeugenaussage wird zum
Zünglein an der Waage. Schließlich muss das Gericht die Angeklagten
freisprechen. In dubio pro reo - im Zweifelsfall für den Angeklagten.
Katja, die Frau mit dem Samurai-Tattoo, will das nicht
hinnehmen. Sie hat einen Plan.
"Aus dem Nichts" ist ein emotionaler Mix aus
Terrorismus-, Gerichts- und Rachedrama, der in Hamburg beginnt und in
Griechenland endet. Das mag in den heutigen um political correctness
bedachten Zeiten nicht jedem schmecken, zumal Fatih
Akin sich auf Katjas Seite stellt und dem Zuschauer keine Wahl lässt,
als es ihm gleichzutun. In Rückblenden zeigt
er das Glück der Familie vor dem Anschlag. Akin, der zusammen mit
Regisseur-Legende Hark Bohm ("Nordsee ist Mordsee")
das Drehbuch schrieb, geht es nicht um eine sachlich objektive
Auseinandersetzung mit dem Thema. Der deutsch-türkische Regisseur
zeigt, dass der Staat -wenn es um Neonazis und Rechtsextremismus geht -
auf dem rechten Auge immer blind zu sein scheint. Dafür
gibt er den Opfern, in diesem Fall Katja, eine Stimme. Die blonde,
blauäugige Diane Kruger, die man nur aus US-Blockbustern kennt, zeigt
hier, was sie schauspielerisch drauf hat. Die Wandlung von der flippigen
Mutter zum eiskalten Racheengel stellt sie
überzeugend dar. Für ihre darstellerische Leistung wurde sie in Cannes
mit der Goldenen Palme belohnt.
Freitag, 24. November 2017
"Blade Runner 2049": "Träumen Androiden immer noch von elektrischen Schafen?
Wir
schreiben das Jahr 2049. In Los Angeles regnet es immer noch. Ein
ständiges Nieseln. Dazu Nebel
und Schnee. Noch mehr Gewusel auf den Straßen, noch mehr
Digitalisierung. Riesige leuchtende 3-D-Werbeflächen. Außerhalb der
Stadt gibt es nur verseuchte Ödnis. 35 Jahre nach der Uraufführung von
"Blade Runner", basierend auf dem Roman "Träumen Androiden
von elektrischen Schafen?" des Autors Philip K. Dick (1928 - 1982), hat
der franko-kanadische Regisseur Denis Villeneuve ("Arrival") eine
Fortsetzung hingelegt, die dem Original in nichts nachsteht, sogar
Hello my friends,
I am excited for you to see my film today. I have a favor to ask of all of you. I do not know what you will think of my movie, however, whatever you write, I would ask that you preserve the experience for the audience of seeing the film the way you see it today… without knowing any details about the plot of the movie. I know this is a big request, but I hope that you will honor it.
Best, Denis
I am excited for you to see my film today. I have a favor to ask of all of you. I do not know what you will think of my movie, however, whatever you write, I would ask that you preserve the experience for the audience of seeing the film the way you see it today… without knowing any details about the plot of the movie. I know this is a big request, but I hope that you will honor it.
Best, Denis
In
diesem Fall macht es Sinn, sich nicht über den Inhalt auszulassen, weil
sich der Plot sozusagen
erzählerisch nach Offenlegung eines nicht unwichtigen Details gleich zu
Beginn des Films entfaltet wie eine Rose ihre Blätter. Es wird nicht
die einzige Pointe bleiben in diesem zwei Stunden und 43 Minuten langen
Film, der nie langatmig ist, obwohl es nur
wenige Actionsequenzen gibt und entschleunigt wirkt im Vergleich zu
gängigen Blockbustern. Als Beispiel sei die nächtliche Rettung aus einem
Transporter in der Brandung genannt.
Nur
so viel zur Handlung: Der wunderbare Schauspieler Ryan Gosling
("Drive"; "La la Land") geht jetzt
als Androidenkiller K, der gleichnamige Antiheld aus Kafkas Roman "Das
Schloss" lässt grüßen, auf die Jagd nach Replikanten, also künstlichen
Humanoiden, die vom Aussehen her nicht von Menschen zu unterscheiden
sind und in dem dystopischen und total überwachten
L.A. der Zukunft nur für niedrige Arbeiten eingesetzt werden. Im
Klartext: Sie sind Sklaven und haben keine Rechte. Die Polizistin Joshi
(Robin Wright) hat den jungen K losgeschickt, um einem, hört, hört,
angeblich natürlich gezeugten Replikanten den Garaus
zu machen. Diese neue Spezies erforscht der Unternehmer Wallace
(Jared Leto), der an einen modernen Dr. Frankenstein erinnert. Und es
gibt ein Wiedersehen mit Harrison Ford, der im Original von 1982 den
Replikantenjäger Rick Deckard spielte und mit dieser
Rolle Filmgeschichte schrieb.
Was
man noch verraten darf: Roger Deakins, der Director of Photography, wie
Kameramänner in Hollywood
zu Recht genannt werden, hat das L.A. der Zukunft in einer gestochen
scharfen Hochglanzbild-Ästhetik eingefangen - sei es die blau-graue
Farbgebung der Eröffnungsszene in einer Eiweißfarm oder die Wüste
Nevadas im orangefarbenen Sonnenlicht -, dass man hier
durchaus vom state of the art reden darf, was die Optik betrifft. Was
übrigens auch auf das Design und die Ausstattung zutrifft. Schauwerte
satt. Visuell einfach makellos und betörend. "Blade Runner 2049" ist
eben einer dieser raren SF-Filme, in deren Welt
man versinken kann.
Künstliche
Intelligenz: Auch hierzu haben die Drehbuchautoren etwas Spekulatives
zu sagen: Ks Freundin
ist ein Computerprogramm samt Hologramm, das auf den Namen Joi,
gespielt von Ana de Armas, hört. Vielleicht eine Weiterentwicklung von
Amazons Alexa. Wer weiß?
Was
noch zu sagen ist: Wieder geht es um die Frage: Was bedeutet es
eigentlich, ein Mensch zu sein?
Was macht den Menschen erst zum Menschen. Was definiert ihn? Machen
künstliche Gene einen Unterschied? Sind Erinnerungen und Gedanken nicht
die eigentlichen Indikatoren? Oder machen Emotionen und Empathie uns
erst dazu? Ob "Blade Runner 2049" ein Klassiker
wird? Das Zeug dazu hat er. Time will tell. Nur wovon Replikanten
wirklich träumen, bleibt weiter ein Geheimnis.
René Erdbrügger
Originaltitel: Blade Runner 2049
Laufzeit: 163 min.
Produktionsland: Großbritannien / Kanada / USA
Produktionsjahr: 2017
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Regie: Denis Villeneuve
Musik: Benjamin Wallfisch, Hans Zimmer
Darsteller: Ryan Gosling, Harrison Ford, Robin Wright, Dave Bautista, Ana de Armas, Sylvia Hoeks, Jared Leto, Carla Juri, David Dastmalchian, Tómas Lemarquis, Mackenzie Davis, Hiam Abbass, Lennie James, Barkhad Abdi
Originaltitel: Blade Runner 2049
Laufzeit: 163 min.
Produktionsland: Großbritannien / Kanada / USA
Produktionsjahr: 2017
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Regie: Denis Villeneuve
Musik: Benjamin Wallfisch, Hans Zimmer
Darsteller: Ryan Gosling, Harrison Ford, Robin Wright, Dave Bautista, Ana de Armas, Sylvia Hoeks, Jared Leto, Carla Juri, David Dastmalchian, Tómas Lemarquis, Mackenzie Davis, Hiam Abbass, Lennie James, Barkhad Abdi
Montag, 21. August 2017
"Bullyparade - Der Film" - Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Der Humor
der Deutschen hat einen schlechten Ruf. Eigentlich zu Unrecht. Von Heinz Erhardt
über Hape Kerkeling bis hin zu Otto: Immer wieder erfindet sich der deutsche
Witz neu. Der Komiker Otto Waalkes, der mit seinen Auftritten selbst immer noch
ganze Hallen füllt, mischte sich unter
die Journalisten, die in Hamburg den Streifen "Bullyparade - Der
Film" schon mal vorab sehen durften. So nach dem Motto: Die Konkurrenz
schläft nicht. Doch allzu neidisch dürfte er nicht gewesen sein. Die
Nummernrevue um Old Shatterhand, Winnetou und Mr. Spuck ist solide. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Etwa 15
Jahre ist es her, dass Pro Sieben mit der Bullyparade Fernsehgeschichte
schrieb. Drei Verfilmungen auf Basis der Serie folgten. Auf Wunsch der Fans präsentieren Herbig,
Christian Tramitz und Rick Kavanian nun noch einmal fünf Episoden.
Der Auftakt ist
spritzig: Die Brüder Kasirske wollen den Fall der Mauer und damit den Auftritt
von David Hasselhoff ("Looking for Freedom") verhindern. Dafür müssen
sie per Zeitmaschine ins Jahr 1989 reisen. Fiktionale Szenen werden mit realen
vermischt. Die Amerikaner haben vorgemacht, wie es geht.
Die beiden
folgenden Parodien über den Wilden Westen à la "Der Schuh des Manitu"
und über Sissi und Franz kann man getrost vergessen. Eine Verulkung der
Wall-Street-Filme ist aber durchweg gelungen und straff inszeniert.
Kinoplakat vor dem Cinemaxx-Kino in Hamburg. Foto: Erdbrügger |
Höhepunkte
sind die "(T)Raumschiff Surprise"-Replik, die Captain Cork und
seine Crew zum Planeten der Frauen führt, und eine "Star
Wars"-Verarsche.
Die Witze
pendeln von albern bis absurd. Klamauk ist auch dabei. Richtig böse sind Herbig
und Co. in keiner der Szenen. Wollen sie wohl auch nicht, denn der Humor ist
familientauglich. Dennoch hat das Charme. Das Nacherzählen der Gags ergibt eh keinen
Sinn, die Gestik und Mimik der Komiker muss man einfach sehen. Und: Humor ist
bekanntlich, wenn man trotzdem lacht.
René Erdbrügger
Bullyparade - Der Film,
Deutschland 2017, 100 Min., FSK ab 6, von Michael Bully Herbig, mit Christian
Tramitz, Rick Kavanian und Michael Bully Herbig
Donnerstag, 10. August 2017
"Der dunkle Turm" - Tapfere Wanderer zwischen den Welten
"Der Mann in Schwarz floh durch die
Wüste, und der Revolvermann folgte ihm."
Mit diesem perfekten Satz beginnt der erste Band "Schwarz" der
Saga um den Dunklen Turm von Stephen King. Das Fantasy-Epos, das sich vor
Werken wie "Herr der Ringe" und "Game of Thrones" nicht
verstecken muss, bringt es auf acht Bände sowie eine Comic-Reihe und somit auf
Tausende von Buchseiten. Ein Kosmos für sich.
Doch dass aus diesem umfangreichen Stoff ein nur 90 Minuten langer Film entstanden ist, führt zu Irritationen vor allem bei den King-Puristen. In den USA hagelte es fast nur negative Kritiken. Zugegeben: Der dänische Regisseur Nikolaj Arcel ("Die Königin und der Leibarzt") und die Drehbuchautoren haben Nebenstränge und viele Figuren weggelassen und beschränken sich nur auf den roten Faden des Epos. Der geschätzte amerikanische Rolling-Stone-Kritiker Peter Travers spottete deshalb in seiner Rezension "The Dark Tower for Dummies". Lässt man das akademische Gemotze mal beiseite: Dass dabei ein straffer, rasanter, in sich geschlossener Fantasy-Action-Film mit tollen Effekten rausgekommen ist, der keine Minute langweilt und dazu auch noch spannend ist, sollte nicht unerwähnt bleiben. Mit diesen positiven Eindrücken bin ich jedenfalls aus der Pressevorführung gekommen. Eine wohl als Prequel angelegte Fernsehserie, die der ausufernden Geschichte eher gerecht werden soll, ist angeblich geplant. Und das Ende des Films verschließt nicht die Türen vor einem Sequel.
Der Film hat eine lange Produktionsgeschichte
hinter sich: Schon J.J. Abrams ("Star Wars - Das Erwachen") zeigte
Interesse. Dann sollte Ron Howard ("Inferno") den Stoff umsetzen. Nun
muss Arcel mit dem Erbe leben.
Das Kinoplakat am Cinemaxx-Kino in Hamburg. Foto: Erdbrügger |
Im Mittelpunkt der Saga stehen drei Figuren: Da ist der junge Jake (Tom Taylor), der in New York von Visionen aus einer anderen Welt heimgesucht wird, in der ein dunkler Turm das ganze Universum zusammenhält. Sollte der Turm zu Fall gebracht werden, bedeutet dies das Ende aller Parallel-Welten. Monster außerhalb des Alls hätten freie Bahn - der Cthulhu-Mythos von Lovecraft ("Berge des Wahnsinns") lässt grüßen.
Genau das hat der Mann in Schwarz vor, der hier Walter heißt
und von Matthew McConaughey ("Interstellar") brillant dargestellt
wird und für das nötige Gruseln sorgt.
Der Weltenwandler ist ein Bösewicht par excellence. Wenn er durch New
York flaniert und einem lieben kleinen Mädchen, das auf einer Bank sitzt,
"Hate" zuflüstert oder einem Mann "Stop Breathing" befiehlt,
weiß man, aus welchen Tiefen dieses Scheusal kommt. Er ist der Geist, der stets
verneint. Mit diabolischer Freude stürzt er Menschen ins Verderben.
Dessen größter Widersacher ist Roland, der Revolverheld. Er ist der letzte seiner Art und damit der einzige, der verhindern kann, dass der Schwarze Mann den dunklen Turm zum Einsturz bringt. Der britische Schauspieler Idris Elba ("Luther") spielt diesen gebrochenen Helden, der in Mittwelt, einem Paralleluniversum, lebt - eben jener Welt, von der Jack immer wieder träumt. Durch eine Art Portal gelangt er schließlich in dieses düstere Land, ein Ödland, das eine Symbiose aus Wildem Westen und Mittelalter darstellt, wo er den Revolvermann trifft, den Gunslinger, wie es im Englischen heißt. Nach anfänglichen Zweifeln, macht er Jack zum Verbündeten. Denn der Junge hat seherische Fähigkeiten, das Shine, eine feine Anspielung auf den Roman "Shining" von Stephen King, und soll ihm helfen den Mann in Schwarz in New York aufzuspüren.
"Rolands Geschichte ist mein Jupiter - ein Planet, der alle anderen zu Zwergen
macht", hat Stephen King über seine Fantasy-Saga gesagt. Mit der
Verfilmung von Schwarz ist der Autor im Reinen. Auf Twitter schrieb er vor dem Filmstart: "Like the first book in
the series, it's a killer and no filler." Dem ist nichts
hinzuzufügen.Dessen größter Widersacher ist Roland, der Revolverheld. Er ist der letzte seiner Art und damit der einzige, der verhindern kann, dass der Schwarze Mann den dunklen Turm zum Einsturz bringt. Der britische Schauspieler Idris Elba ("Luther") spielt diesen gebrochenen Helden, der in Mittwelt, einem Paralleluniversum, lebt - eben jener Welt, von der Jack immer wieder träumt. Durch eine Art Portal gelangt er schließlich in dieses düstere Land, ein Ödland, das eine Symbiose aus Wildem Westen und Mittelalter darstellt, wo er den Revolvermann trifft, den Gunslinger, wie es im Englischen heißt. Nach anfänglichen Zweifeln, macht er Jack zum Verbündeten. Denn der Junge hat seherische Fähigkeiten, das Shine, eine feine Anspielung auf den Roman "Shining" von Stephen King, und soll ihm helfen den Mann in Schwarz in New York aufzuspüren.
René Erdbrügger
Sonntag, 30. Juli 2017
Miniatur Wunderland: Zum Staunen und Träumen
Einsatz auf dem Highway: Die Feuerwehr rückt an. Ein paar Sträucher am Wegesrand brennen. Davon völlig unbeeindruckt rollen die schweren Trucks vorbei, während die vier in Stein gemeißelten Präsidenten am Mount Rushmore National Memorial erhaben über der Szenerie wachen. Nur wenige Meter weiter liegt die berühmte Area 51 in der Wüste von Nevada, Thema zahlreicher SF-Filme. Ein Ufo samt Aliens ist zu sehen. Nur ein paar Schritte weiter liegt Las Vegas.
In den grandios gestalteten Landschaften des Miniatur Wunderlands in der Hamburger Speicherstadt wimmelt es nur
so von Details. So faszinierend wie 3D-Filme im Kino. Unmöglich,
alles bei einem Besuch zu entdecken. Weswegen viele Familien für
dieses Spektakel für alle Sinne mindestens einmal im Jahr
vorbeikommen. Im Schnitt besuchen etwa eine Million Menschen pro
Jahr die Ausstellung - mehr als jede andere Sehenswürdigkeit der
Hansestadt.
Und die bekommen etwas zu sehen. Gleich am
Eingang steht das Diorama "Die geteilte Stadt„. In sieben
Schaukästen wird hier deutsche Geschichte dargestellt. Eine
fiktive Straße in Berlin wird zum Schauplatz der historischen
Ereignisse, vom Kriegsende 1945 über den Bau der Mauer bis zur
Grenzöffnung. Auch ein Hamburger Wahrzeichen gibt es en
miniature. Im Miniatur Wunderland konnte man die Elbphilharmonie
schon bestaunen, bevor das Original seine Pforten geöffnet hat.
Eisenbahnfans kommen auch auf ihre Kosten: Züge und Autos
durchfahren die acht Mini-Welten, die sich über rund 1300
Quadratmeter und mehrere Etagen eines ehemaligen Speichergebäudes
erstrecken und geografisch von Österreich über Skandinavien bis
nach Amerika führen. Es ist die größte Modelleisenbahn
Deutschlands. Fünf Kilometer Gleise, 15000 Loks und Wagons, 215
000 Figuren und mehr als 4000 Häuser.
Fotos: Erdbrügger (4) |
René Erdbrügger
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