Mit der neuen Thriller-Serie „Die perfekte Schwester“ bringt Amazon Prime eine Geschichte auf den Bildschirm, die vertraut wirkt – und gerade deshalb polarisiert. Jessica Biel und Elizabeth Banks stehen im Zentrum eines Familienkrimis, der psychologisch dichte Momente bietet, insgesamt aber auf bewährte Genreformeln setzt.
Chloe lebt das perfekte Vorstadtleben – erfolgreicher Job, liebevoller Ehemann, ein Teenager-Sohn. Doch als ihr Mann Adam brutal ermordet wird, gerät alles ins Wanken. Plötzlich steht ihre jüngere Schwester Nicky wieder vor der Tür, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt hatte. Während die Polizei ermittelt, tauchen dunkle Geheimnisse auf – aus der Ehe, der Kindheit, dem ganzen Konstrukt Familie. Und bald ist klar: Jeder hat etwas zu verbergen.
Die Serie punktet mit ihrer hochkarätigen Besetzung: Jessica Biel überzeugt als kühle, kontrollierte Chloe, während Elizabeth Banks als impulsive Nicky eine emotionale Tiefe mitbringt, die der Geschichte Energie verleiht. Auch die visuelle Umsetzung – düster, elegant, stimmungsvoll – trägt zur intensiven Atmosphäre bei. Die einzelnen Folgen lassen sich gut durchbingen, da immer wieder neue Hinweise und Konflikte eingestreut werden.
Trotz des spannenden Setups bleibt „Die perfekte Schwester“ weitgehend vorhersehbar. Die Enthüllungen sind solide inszeniert, folgen aber bekannten Mustern. Wer Serien wie "Big Little Lies" oder "The Undoing" kennt, wird viele Elemente wiedererkennen. Auch die Nebenfiguren bleiben meist flach, und das Tempo schwankt – einige Szenen ziehen sich, andere überspringen wichtige Entwicklungen.
„Die perfekte Schwester“ ist zwar ein stilvoll inszeniertes Drama über Schuld, Verrat und familiäre Verletzungen, aber überrascht kaum. Wer aber Lust auf psychologischen Thrill ohne große Experimente hat, wird hier solide unterhalten.
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