Dienstag, 11. Februar 2014

Nachtlektüre (7/2014): John Niven: "Straight White Male" (Verlag Heyne)


"Music from Big Pink", "Kill your Friends", "Gott bewahre", "Das Gebot der Rache" - John Niven bringt's in jedem Genre gut. Sein neuer Roman "Straight White Male" handelt von einem sexbesessenen Romanautor namens Kennedy Marr, der nur noch Drehbücher für Hollywood schreibt und dem ob seines Luxuslebens (Frauen, Drogen, Alkohol, teure Restaurantbesuche) in L.A. das Geld ausgeht. Er ist ein egoistisches, nihilistisches Arschloch und weiß das auch. Da winkt ein literarischer Preis einer Universität in England, seinem Heimatland. Doch der Preis ist mit der Auflage verbunden, dort ein Jahr lang creative writing zu unterrichten. Erst zögert er, dann lockt die Kohle. Es wird eine Reise in die Vergangenheit, denn seine Ex-Frau und seine Tochter leben auch dort. Sowie der Bruder und die im Sterben liegenden Mutter. Und da ist noch die Schwester, die einst Selbstmord beging.
John Niven tänzelt erzählerisch zwischen Ernest Hemingway und Charles Bukowski. Er schreibt über die Befindlichkeiten von Männern, verpasste Chancen, Depressionen und das oft mit einer Direktheit und Derbheit, die brüllend komisch ist. Ein großartiges Buch. Wer wissen will, wie echte Männer ticken, egal ob sie reich oder arm sind, der lese dieses Buch. 

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