Die Bestie in Japan: "Wolverine: Weg des Kriegers"
Es beginnt mit dem Absturz der Atombombe auf Nagasaki und endet mit dem Kampf gegen einen silbernen Samurai-Roboter: So schlecht der erste "Wolverine"-Film war, so gut ist der zweite. Hugh Jackman, zuletzt in dem Musical "Les Misérables" zusehen, als müder, todessehnsüchtiger Anti-Superheld trifft in Japan auf einen Bekannten aus der Vergangenheit, dem er einst das Leben gerettet hat, und steht plötzlich im Mittelpunkt eines Komplotts. Yakusa, Ninjas, Polit-Intrigen, hübsche Frauen und eine Lovestory - all das hat "Wolverine: Weg des Kriegers" zu bieten. Und der melancholische Mutant mit den Metallkrallen wird zur Bestie.
Bei Regisseur James Mangold ("Walk the Line") steht die Charakterstudie im Vordergrund, die Actionszenen bleiben überschaubar, aber in Erinnerung. Die Story fügt sich wunderbar in den asiatischen Kontext ein. Wenn Mangold gegen Ende auch noch Kurosawas Macbeth-Film "Das Schloss im Spinnwebwald" (1957) zitiert - in jener Szene, in der ein Pfeil-Regen auf Wolverine abgeschossen wird - ist klar: Das ist die kunstvollste Comicverfilmung dieses müden Kinosommers.
René Erdbrügger
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