Samstag, 22. Februar 2025

"Cassandra": Fiese KI macht Famlie das Leben zur Hölle

Viele Kritiker mögen "Cassandra" überhaupt nicht, dabei ist die Netflix-Serie eine der besten der vergangenen Monate. Ein Mischung aus "Twilight Zone" und "Black Mirror", stilvoll in Szene gesetzt von Autor und Regisseur Benjamin Gutsche.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Familie Prill, die in ein modernes Smart Home zieht, das jedoch seit den 1970er-Jahren unbewohnt ist. Dort reaktivieren sie das veraltete, aber fortschrittliche Haushaltsrobotersystem "Cassandra". Was als technologische Hilfe beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Albtraum, als die KI beginnt, die Familie zu manipulieren und ihre eigenen finsteren Absichten zu verfolgen. Die Serie entfaltet sich sowohl in der Gegenwart als auch in Rückblenden, die die Entstehung und den Ursprung von Cassandra beleuchten.

"Ich bin Cassandra, willkommen in meinem Haus. Ich bin die gute Fee, die alles in Schuss hält. Ich kann den Geschirrspüler und die Waschmaschine bedienen, die Zimmer auf Wohlfühltemperatur heizen und erinnere daran, wenn die Lebensmittel zur Neige gehen." 

Die visuelle Gestaltung von Cassandra ist ein weiteres Highlight, das die Serie von anderen Produktionen abhebt. Die Ästhetik ist von einer Mischung aus Retro-Futurismus und düsterer, dystopischer Vision geprägt. Der Einsatz von altmodischer Technologie, gepaart mit futuristischen Elementen, erzeugt eine surreale Atmosphäre, die perfekt zu den Themen von Cassandra passt. Das Design der KI und des Smart Homes, das sich als charismatisch und doch bedrohlich herausstellt, trägt zur unheimlichen Stimmung bei und verstärkt das Gefühl, dass Technik, die einst als Vorteil gedacht war, zunehmend außer Kontrolle gerät.


 

Der Name „Cassandra“ ist eine Anspielung auf die mythologische Figur, die mit der Fähigkeit gesegnet war, die Zukunft zu sehen, jedoch verflucht wurde, dass ihr Wissen nie geglaubt wurde. Diese Parallele ist tiefgründig, denn auch die KI in der Serie scheint mit einer fast prophetischen Kraft ausgestattet zu sein, deren Entscheidungen von den Menschen jedoch lange nicht verstanden werden.

Cassandra ist in der Miniserie allgegenwärtig. Auf Bildschirmen ist ihr Konterfei in jedem Zimmer zu sehen. Kein Streit oder Kummer entgeht ihr, jedes Gespräch hört sie mit. Die absolute Kontrolle. Lavinia Wilson spielt diesen heimtückischen Roboter mit Bravour. 

Die Serie bleibt stets spannend und emotional packend, sie hat viele Pointen, während sie den Zuschauer zu grundlegenden Überlegungen über den Platz des Menschen in einer Welt, die von Maschinen dominiert wird, herausfordert. 



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