Foto: Erdbrügger |
Die Bibel ist ein Füllhorn an Geschichten. Kein Wunder also, dass Hollywood seit den Anfangstagen des Films immer wieder darauf zurückgreift. Besonders die österliche Passionsgeschichte hat es den Regisseuren und Drehbuchautoren angetan.
„Die Passion Christi“
Die Peitschen knallen auf den Leib des gekreuzigten
Jesus, und das Blut fließt in Strömen. Während der Mob grölt. Die
Kreuzigung als masochistische Orgie. „Die Passion Christi“ ist das
Splatter-Movie unter den Passionsfilmen. Regisseur
Mel Gibson erzählt von den letzten zwölf Stunden im Leben von Jesus
Christus, gespielt von Jim Caviezel. Die Schauspieler sprechen Aramäisch
und Latein. Mehr Authentizität, mehr Leidensgeschichte geht nicht.
„Die letzte Versuchung Christi“
„Mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Menschlicher wird Jesus Christus in keinem Film dargestellt. Hier ist
er ein Zweifler, der Kreuze für die römische Besatzungsmacht baut, an
die seine jüdischen Landsleute geschlagen werden.
Ein Mensch mit Bedürfnissen, der zu der Prostituierten Maria
Magdalena geht. Scorsese huldigt der Lust an der Interpretation von
biblischen Stoffen. Der Vatikan rief zum Boykott auf.
„Ben Hur“
Wenn der Titel „Ben Hur" genannt wird, haben
Cineasten das berühmteste Wagenrennen der Filmgeschichte vor Augen. Aber
das Monumentalwerk über die Fehde zwischen dem israelitischen Prinzen
Ben Hur (Charlton Heston) und dem römischen
Tribun Messala (Stephen Boyd) ist quasi ein Spin-Off der
Passionsgeschichte. Jesus taucht nur am Rande auf, doch sein Einfluss
auf Ben Hur ist existenziell, die Botschaft universell: Versöhnung statt
Hass.
Maria Magdalena
Hollywood-Schauspielerinnen fordern derzeit vehement die Gleichbehandlung von Frauen in der Filmbranche. So verwundert es nicht, dass in Maria Magdalena (Mara Rooney) die Passionsgeschichte aus der Sicht einer Frau erzählt wird, die hier keine Prostituierte ist, sondern eine Geburtshelferin. Als einzige weibliche Jüngerin schließt sie sich dem Prediger Jesus an (Joaquin Phoenix). Die Jünger murren.
Hollywood-Schauspielerinnen fordern derzeit vehement die Gleichbehandlung von Frauen in der Filmbranche. So verwundert es nicht, dass in Maria Magdalena (Mara Rooney) die Passionsgeschichte aus der Sicht einer Frau erzählt wird, die hier keine Prostituierte ist, sondern eine Geburtshelferin. Als einzige weibliche Jüngerin schließt sie sich dem Prediger Jesus an (Joaquin Phoenix). Die Jünger murren.
Das Leben des Brian
Die respektlose, den religiösen Fanatismus
anprangernde Persiflage der britischen Komikertruppe Monty Python's
auf die Passionsgeschichte ist nichts für jeden Geschmack. Brian, zur
selben Zeit wie Jesus geboren, wird durch Missverständnisse
gegen seinen Willen als Messias verehrt - und gekreuzigt. Doch egal, am
Schluss singen alle: „Always look on the bright side of life.“
René Erdbrügger
René Erdbrügger
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