Donnerstag, 5. April 2018

Osterfilme: Gottes Werk, Hollywoods Beitrag

Foto: Erdbrügger


Die Bibel ist ein Füllhorn  an Geschichten. Kein Wunder also, dass Hollywood seit den Anfangstagen des Films immer wieder darauf zurückgreift. Besonders die österliche Passionsgeschichte hat es den Regisseuren und Drehbuchautoren angetan.

„Die Passion  Christi“
Die Peitschen knallen auf den Leib des gekreuzigten Jesus, und  das Blut fließt in Strömen.  Während der Mob grölt. Die Kreuzigung als masochistische Orgie. „Die Passion  Christi“ ist das Splatter-Movie unter den Passionsfilmen. Regisseur Mel Gibson erzählt von den letzten zwölf Stunden im Leben von Jesus Christus, gespielt von Jim Caviezel. Die Schauspieler sprechen Aramäisch und Latein. Mehr Authentizität, mehr Leidensgeschichte geht nicht.



„Die letzte Versuchung Christi“
 „Mein Gott, warum hast du mich verlassen? Menschlicher wird Jesus Christus in keinem Film dargestellt.   Hier ist er ein Zweifler,  der  Kreuze für die römische Besatzungsmacht  baut, an die seine jüdischen Landsleute geschlagen werden. Ein Mensch mit Bedürfnissen,  der zu der Prostituierten Maria Magdalena  geht. Scorsese huldigt der Lust an der Interpretation von biblischen Stoffen. Der Vatikan rief zum Boykott auf.

„Ben Hur“ 
 Wenn der Titel „Ben Hur" genannt wird, haben Cineasten das berühmteste Wagenrennen der Filmgeschichte vor Augen. Aber das Monumentalwerk  über die Fehde zwischen dem  israelitischen Prinzen Ben Hur (Charlton Heston)  und dem  römischen Tribun  Messala (Stephen Boyd) ist  quasi ein Spin-Off der Passionsgeschichte. Jesus taucht nur am Rande auf, doch sein Einfluss auf Ben Hur ist existenziell, die Botschaft universell: Versöhnung statt Hass.




Maria Magdalena                         
 Hollywood-Schauspielerinnen fordern derzeit vehement die Gleichbehandlung von Frauen in der Filmbranche.   So verwundert es nicht, dass in Maria Magdalena (Mara Rooney) die Passionsgeschichte aus der Sicht einer Frau erzählt wird, die hier keine Prostituierte ist, sondern eine Geburtshelferin. Als einzige weibliche Jüngerin schließt sie sich dem Prediger Jesus an (Joaquin Phoenix). Die Jünger murren.



Das Leben des Brian
Die  respektlose, den religiösen Fanatismus anprangernde   Persiflage der britischen Komikertruppe Monty Python's  auf die Passionsgeschichte ist nichts für jeden Geschmack.  Brian, zur selben Zeit wie Jesus geboren, wird durch Missverständnisse gegen seinen Willen als Messias verehrt - und gekreuzigt. Doch egal, am Schluss singen alle:  „Always look on the bright side of life.“

René Erdbrügger


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