Mittwoch, 31. Dezember 2014

Wir sehn betroffen Den Vorhang zu und alle Fragen offen

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
Den Vorhang zu und alle Fragen offen. […]
Soll es ein andrer Mensch sein? Oder eine andere Welt?
Vielleicht nur andere Götter? Oder keine? […]
Sie selber dächten auf der Stelle nach
Auf welche Weis dem guten Menschen man
Zu einem guten Ende helfen kann.
Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluss!
Es muss ein guter da sein, muss, muss, muss!“
– Bertolt Brecht: Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan.

Happy New Year




Ein Mensch beklagte sich ständig über andere und über den "Zustand der Welt". Ein weiser Mann erbarmte sich eines Tages und sagte zu ihm: "Wenn du wirklich Frieden haben willst, versuche dich selbst zu ändern, nicht andere. Es ist einfacher, die eigenen Füße mit Schuhen zu schützen, als barfuß zu rennen und sich zu wünschen, die ganze Welt wäre mit Leder ausgelegt."

Fünf Lieblingsfilme 2014

1) Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
2) Boyhood
3) Can a song safe your life?
4) Gone Girl
5) Planet der Affen - Revolution

Sonntag, 28. Dezember 2014

Schlachten, Schlachten und Schlachten


Mal eben noch "Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere" gesehen. Leider zu viel Gemetzel und prätentiöses Gehabe. Zwiespältige Gefühle.

Und hätte noch gern mehr gelesen...


Nachtlektüre (2014/62): Caroline Kepnes: "You" (Simon & Schuster)


Freitag, 26. Dezember 2014

Donnerstag, 25. Dezember 2014

"The Interviev" zum Streamen via YouTube Movies, Xbox Video, Google Play und www.seetheinterview.com




Seit Mittwochabend ist der umstrittene Film "The Interview" via YouTube Movies, Xbox Video, Google Play und der separaten Sony-Webseite www.seetheinterview.com zu sehen.

In "The Interview" geht es um zwei Journalisten und ein fiktives Mordkomplott gegen den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un. 

"Fargo" - Die Serie

Like "Hannibal," but with a lot less cannibalism, "Fargo" reworks already-amazing source material into a shape that it can only take on television. The precision of the Coen brothers film is given room to breathe in the weekly format, as its theme of the slippery slope of criminal activity gets futher, fascinating examination. (www.rogerebert.com)

Nachtlektüre (2014/61): Tana French: "Geheimer Ort" (Scherz)


Merry Xmas Everybody


Mittwoch, 24. Dezember 2014

Exodus: Götter und König: Gott ist ein zorniger Junge


Ridley Scotts Monumental-Bibel-Epos über die Befreiung des Volkes Israel überrascht mit optischer Opulenz und Tiefgang

Zwei Stiefbrüder, die zu  Feinden werden, Sklaverei, blutige Schlachten und eine übernatürliche Macht, die die Menschen mit zehn grässlichen Plagen heimsucht. Nein, „Exodus: Götter und Könige“ ist alles andere als ein besinnlicher Weihnachtsfilm. Doch der Stoff, den sich auch ein begnadeter Drehbuchautor ausgedacht haben könnte,   hat Hollywood immer wieder inspiriert: „Die Zehn Gebote“  (1956) mit Charlton Heston bleibt genauso in Erinnerung wie die beeindruckende Disney-Adaption „Der Prinz von Ägypten“ (1998).
Nun schlägt Ridley Scott (77, „Alien“; „Gladiator“)  das Bibelkapitel aus dem alten Testament auf: Seine Vision der Geschichte um Moses, gespielt von Batman-Darsteller Christian Bale, der die Israeliten ins gelobte Land führte, ist ein visueller Triumph, der mit der Flucht des auserwählten Volkes vor der Armee des Pharaos und der Teilung des roten Meers seinen Höhepunkt erreicht.
Fast eine halbe Stunde dauert der Showdown, der mit allen Finessen der Computertechnik  ein bis dahin nie gesehenes 3D-Spektakel generiert, in dem der ägyptische Herrscher und seine Soldaten wie bei einem Tsunami von einer Riesenwelle niedergewalzt werden.
Es ist so, als wollte Scott   mit seinen überbordenden Landschaftspanoramen und Vogelperspektiven die Renaissance des Monumental-US-Kinos aus den 50er und 60er Jahren einläuten. Dagegen wirkt die „Noah“-Bibelverfilmung von Darren Aronofsky aus dem Frühjahr geradezu wie ein Kammerspiel und ästhetisch wenig aufregend.  Erzählerisch wählt Scott den konservativen Weg, indem er sich chronologisch an den biblischen Plot hält. Er  hetzt aber dabei oft sprunghaft von Szene zu Szene –  das  Problem vieler Sandalenfilme. 
Es ist das Jahr 1300 vor unserer Zeitrechnung:   Moses, ein Findelkind,  und Ramses (Joel Edgerton) wachsen gemeinsam wie Brüder in der ägyptischen Pharaofamilie auf. Als Ramses  seinem verstorbenen Vater Seti (John Turturro) auf den Thron folgt und Pharao wird, erfährt Moses von dem hebräischen Gelehrten Nun (Ben Kingsley), dass er auserwählt ist, die Sklaven von der Jochschaft der Ägypter zu befreien.   Ramses erfährt davon.  Der frisch gekürte Herrscher,  immer schon ein wenig eifersüchtig auf Moses, der Seti mit seinen kämpferischen Fähigkeiten zu Gefallen wusste, verbannt seinen Stiefbruder daraufhin in die Wüste und schickt ihm zwei Männer hinterher, die ihn töten sollen. Oder war es vielleicht  Ramses’ Mutter (Sigourney Weaver)? 
Doch Moses kann sich ins Exil retten, aus dem er schließlich zurückkehrt, um zum Aufstand aufzurufen, weil Jahwe nun mal von ihm verlangt, die Israeliten ins geheiligte Land Kanaan zu führen.
Den Fokus setzen Scott und sein Drehbuch-Team, darunter Steven Zaillian,    Autor  des Dramas  „Schindlers Liste“, ganz klar auf die  beiden Brüder.    Auf der einen Seite der charismatische Moses, der zu Beginn der Handlung gar nicht an Gott und Prophezeiungen glaubt, ein Zweifler, dann aber Frau und Kind verlässt, um seine Leute aus der Sklaverei zu befreien, auf der anderen Seite Ramses, hin- und hergerissen zwischen Rache und Sorge  um seine Familie. Dabei ist Ramses’  Zwiespalt  durchaus nachzuvollziehen. Gern würde er die Sklaven gehen lassen, aber das sei nicht produktiv, erklärt Ramses seinem Stiefbruder, als dieser ihn zur Rede stellt.
In solchen Szenen bekommt das  Bibelepos frischen Wind und schlägt die Brücke zur Gegenwart  und zu Debatten über moderne Arbeitsverhältnisse. Und wenn Gott Moses in Gestalt eines  zornigen Schuljungens erscheint, der keine Diskussionen zulässt, ist das nicht nur sehr originell, sondern dahinter ist der Agnostiker Scott zu spüren. Auch die Frage „Welche Fanatiker beten solch einen Gott an, der sogar Kinder tötet?“, muss sich Moses gefallen lasen.

In manchen Szenen deutet der Regisseur an, dass die Erscheinung des  Allmächtigen vielleicht doch nur in Moses’ Einbildung geschieht. Da legt uns Scott, der in einem Interview sagte,  der Glaube sei ihm in seinen Jugendjahren etwas abhandengekommen, aber all das stecke noch tief in ihm, doch noch ein Bonbon mit einem bitteren Kern auf den bunten Weihnachtsteller. ****

René Erdbrügger

Samstag, 20. Dezember 2014

Nachtlektüre (2014/60): Joe R. Lansdale: Dunkle Gewässer (Krimi Tropen)


Nachtlektüre (2014/59): Solomonica de Winter: "Die Geschichte von Blue" (Diogenes)




Nachtlektüre (2014/58): Patricia Highsmith: "Elsies Lebenslust" (Diogenes)


„Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ - Wo bitte geht's zur Action?

Die Zuschauer mögen zwar in die Kinos strömen, aber "Mockingjay" ist ein schlechter Film, ein Film ohne Seele.Wer die beiden vorherigen Teile von "Die Tribute von Panem" nicht kennt, hat sowieso keine Chance, hier durchzublicken. So geht es in "Mockingjay" in medias res: Die Anführerin im unterirdisch angelegten Distrikt 13 - Präsidentin Coin (Julianne Moore) - hat Katniss (Jennifer Lawrence) dazu überredet, als Leitfigur die Menschen in den von Snow (Donald Sutherland)  mit harter Hand regierten Distrikten zur Rebellion zu bewegen. Da sie das Gesicht des Widerstands ist, werden Propagandafilme mit ihr gedreht, die dann überall ausgestrahlt werden.
Aber das ist auch schon alles, was der Zuschauer zu sehen bekommt. Es gibt nur eine Actionszene, in der  Katniss mit einem ihrer Pfeile einen Kampfjet abschießt. Die Hungerspiele, bei denen sich Jugendliche auf Leben und Tod bekämpfen, sind vorbei - sie waren das Salz in der Suppe in den vorherigen Teilen. Jetzt gilt es, die Mächtigen zu stürzen. Weil Hollywood die Geldkuh aber so lange wie möglich melken will, wurde der letzte Teil gesplittet - auf Kosten der Dramaturgie und der Spannung. Fast alle Szenen spielen im Bunker, außer einigen Dialogen passiert so gut wie nichts. Und das mehr als zweieinhalb Stunden lang. Schlecht für Jennifer Lawrence, weil man jetzt auch merkt, dass sie überhaupt nicht spielen kann - oder will. Was auch immer.
Aber wer will es ihr verübeln: So ist "Mockingjay 1" dann auch nicht mehr als eine Hinführung zum Showdown. Ein überflüssiger Wurmfortsatz. Dass man mit Filmen Geld machen will, ist klar, aber vor Jahren wäre niemand auf den Gedanken gekommen, so dreist den Mammon vor den filmischen und ästhetischen Anspruch zu stellen. Ganz, ganz übles Kino.  (erd) *

"Interstellar" - Ein Haufen Weltraumschrott

Die Menschen auf der  Erde werden von Sandstürmen und Trockenheit geplagt. Das letzte Stündlein der Menschheit hat geschlagen. "Gehen Sie raus und retten sie die Welt. Suchen Sie uns eine neue Heimat“, so lautet der Auftrag von Professor Brand (Michael Caine) an den Farmer und ehemaligen Astronauten Cooper (Matthew McConaughey) und sein Team. Durch ein Wurmloch am Saturn sollen der Space-Cowboy und sein Team in ein fernes Sternensystem gelangen und einen neuen bewohnbaren Planeten suchen. Brands Tochter (Anne Hathaway) unterstützt ihn bei der Mission.

Auf keinen Film war ich in diesem Jahr so gespannt und neugierig wie auf „Interstellar“ von Christopher Nolan. 2012 hat der Regisseur  mit „The Dark Knight Rises“ seine Batman-Trilogie abgeschlossen, nun greift er  nach den Sternen.  Während er im Action-Genre Maßstäbe gesetzt hat und mit "Inception" einen der großartigsten Filme der letzen Dekaden gedreht hat, trudelt „Interstellar“ wie ein steuerloses Raumschiff im All umher. Die erste Stunde ist dröge, der Rest nur wirr und seltsam statisch wie ein Kammerspiel.
Fremde Sterne, Wurmlöcher, Zeitreisen, Schwarze Löcher, multiple Dimensionen und Botschaften aus der Zukunft - ja geht's noch? Das ist einfach too much. Nolan und sein Bruder, der das Drehbuch mit geschrieben hat, bedienen sich einerseits an der Nomenklatur populärwissenschaftlicher Bücher über das Thema und andererseits versehen sie das Ganze mit Bildern, die wir von "2001", "Star Wars", "Der Stoff, aus dem die Helden sind" und "Gravity" längst kennen. Selbst die tanzende Raumstation aus "2001" ersparen uns die Nolan Brüder nicht. Bei der Szene hinter der Bücherwand plagiieren sie sogar „Inception“. Was fehlt, ist die Vision, das Aha-Erlebnis. Interstellar - das ist nur ein Haufen Weltraumschrott. **

René Erdbrügger


Sonntag, 14. Dezember 2014

Nachtlektüre (2014/57): Sarah Lotz: "Die Drei" (Goldmann)


Nachtlektüre (2014/56): Chris Pavone: "Die Frau, die niemand kannte" (Piper)


"Hannibal" Season 2

Die Vorgeschichte Hannibals steht für sich allein, irgendwo in einem Paralleluniversum angesiedelt. Stephen King twittert: After watching two seasons of Hannibal, I think a new license plate motto is in order: MARYLAND, HOME OF EXOTIC MURDER SCENES. Die Sets allein sind es wert, diese Serie zu kaufen. Morbide Kunst, keine Frage. Wie für Season 1 gilt: Nur in kleinen Dosen zu genießen.

"Star Wars"-Teaser

Kaum ein Film wird  so sehnsüchtig erwartet wie das neue Abenteuer aus dem legendären "Star Wars" Universum. "Star Wars": Das Erwachen der Macht" startet am 17. Dezember 2015 in den deutschen Kinos. Jetzt gibt es einen Teaser, der allerdings unfreiwillig komisch ist - als wäre Mel Brooks dafür verantwortlich, der bereits eine formidable "Star Wars"-Parodie abgeliefert hat.  

"Suits" (Season 1-3)

Neue Top-Anwaltserie.