Gefeierte Premiere des
ersten Mitmach-Märchenfilms
"Aschenbrödel und der gestiefelte Kater“ im Quickborner Beluga-Kino / Kindertheater auf der Leinwand
"Aschenbrödel und der gestiefelte Kater“ im Quickborner Beluga-Kino / Kindertheater auf der Leinwand
Es ist ein wenig so wie bei den Vorführungen der „Rocky Horror Picture Show“: Die jungen Zuschauer singen, schreien und stampfen. Es wird geklatscht und gerapt. Und am Ende sogar ausgelassen getanzt. Im Quickborner Beluga-Kino wurde die Premiere des ersten Mitmach-Märchenfilms „Aschenbrödel und der gestiefelte Kater“ für Kinder ab vier Jahren gefeiert. Das Testpublikum waren die Jungen und Mädchen des DRK-Kindergartens – und nach der Vorführung aus dem Häuschen: „Das war toll, fantastisch“, sagten Silja (4), Tilda (5) und Louis (5). Besonders der gestiefelte Kater hat es den Jüngsten angetan.
Auch Kino-Betreiber Kai Bartels war mehr als
zufrieden, denn er wollte vor dem regulären Start wissen: Kommt das
überhaupt an? Jetzt ist er überzeugt: „In der zweiten Hälfte des Films
hat sich die Begeisterung noch gesteigert. Es ist
eine Mischung aus Kasperle-Theater und den klassischen
Märchentheateraufführungen zu Weihnachten. Ohne 3D- oder
Spezialeffekte“, fasste Bartels seine Eindrücke zusammen. Mit der
Produktion von „Aschenbrödel und der gestiefelte Kater “ verwirklicht
Produzent
Martin Molgedey seine über einige Jahre verfolgte Idee, klassische
Märchen auf neue und moderne Weise für ein sehr junges Publikum ins Kino
zu bringen. Der Film, den Regisseur Torsten Künstler („Kokowääh“,
„Schlussmacher“) in Szene setzte, funktioniert perfekt:
Es ist Kindertheater auf der Leinwand: puristisch, charmant,
bezaubernd.
Erzählt werden im Film zwei Grimmsche Märchen, die
in eine Rahmenhandlung eingebettet sind: Der kleine Paul (Ezra Finzi)
und sein Märchenbär MiKi lieben Märchen über alles. Eines Tages muss
Paul mit seinem Vater (Samuel Finzi) und seiner
Mutter (Marie-Lou Sellem) in die Großstadt ziehen, obwohl er doch viel
lieber auf dem Land geblieben wäre. Dort angekommen fühlt er sich erst
sehr einsam. Das bleibt nicht lange so: Mitten in der Stadt entdeckt
Paul die Märchenhütte, einen Ort voll magischer
Anziehungskraft, an dem die alten Grimmschen Geschichten noch ein
Zuhause haben. Und so lernt Paul Aschenbrödel (Claudia Graue), den
gestiefelten Kater (Carsta Zimmermann) und viele andere Märchenwesen
kennen.
Zwei alte Holzhütten bilden das Zentrum einer
zauberhaften Welt. Während die verkleideten Schauspieler die
Märchengeschichten erzählen, spricht immer wieder eine animierte
Figur, der Teddybär, zu den jungen Zuschauern und ermutigt sie,
sich bei der Handlung lautstark einzubringen. „Gewöhnlich haben wir so
unsere Schwierigkeiten mit den Grausamkeiten in den Grimmschen Märchen.
Aber bei den Kindern kommt das in diesem Film nicht so rüber“, sagte
Erzieherin Myriam Pöhler.
Viel Lob gab es auch von Judith Huckfeldt, die mit
ihrer Tochter die Vorstellung besuchte: „Sehr witzig und mit einer
Filmlänge von 60Minuten eine gute Zeit für Kinder“. Mit diesem Konzept
dürfte Molgedey wieder ins Schwarze getroffen
haben: Weit mehr als 15 000 Kinotickets für „Aschenbrödel und der
gestiefelte Kater“ sind bereits bundesweit verkauft worden. Molgedey
ist übrigens der Erfinder der Sneak Previews, in denen den Zuschauern
ein brandneuer Film gezeigt wird – jedoch wissen
sie beim Kauf der Karte nicht, welcher es sein wird. „Molgedey war
mein erster Chef. Er hat mir vor 18 Jahren im Grindel-Kino einen Job als
Eisverkäufer und Kartenabreißer gegeben. Das war mein Start in die
Kinobranche“, sagte Bartels.
René Erdbrügger
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