Donnerstag, 13. Juni 2013

"Hanni und Nanni": Rollen sind ein Teil von uns geworden

Quickborn Bereits zum dritten Mal schlüpfen Jana und Sophia Münster in die Rollen der Zwillinge Hanni und Nanni. Im Sommer 2010 wurden die beiden Schwestern, geboren in der Nähe von Mannheim, mit dem ersten Teil über Nacht bekannt und noch im selben Jahr  mit einem Bambi in der Kategorie „Talent“ ausgezeichnet. Auf ihrer aktuellen Promotion-Tour für ‚Hanni & Nanni 3‘ besuchten die beiden 15-Jährigen  das Quickborner Beluga-Kino. Im Interview erzählen sie, wie sie Schule und Schauspielerei unter einen Hut bringen, warum sie sich noch nichts aus Jungen machen und was sie sich für ihre Zukunft wünschen.  

Wie kann man Euch auseinanderhalten?
Sophia Münster: Viele sagen, wenn man uns länger kennt,  merkt man, dass ich kleinere Augen habe. Und meine Schwester  ist sportlicher und hat ein kleines Muttermal auf der Stirn.

Wie seid Ihr zum Film gekommen?
Jana: Wir waren zehn Jahre alt, als wir einen Aufruf im Internet gefunden haben. Es wurde ein Zwillingspaar für ‚Hanni und Nanni‘ gesucht.  Dann haben wir unser Foto dahin geschickt und uns angemeldet. Wir bekamen einen Text, den wir für das Casting auswendig lernen mussten. Und dann wurde die Entscheidung gefällt.
Wie bekommt Ihr die Schauspielerei und die Schule unter einen Hut?
Sophia: Es ist eigentlich okay, weil wir die meiste Zeit in den Sommerferien drehen. Und wenn wir mal überziehen, müssen wir eine Genehmigung von der Schule einholen und halt alles nachholen. Aber es geht.

Wie verhalten sich Eure Mitschüler?
Jana: Die gehen ganz normal mit uns um. Sie unterstützen uns und wollen immer mit uns in den Film gehen, wenn er rauskommt. Sie sagen zu uns: Das ist Euer Film, den müssen wir uns zusammen angucken. Ist schon voll süß.

Habt Ihr noch Zeit für Eure Hobbys?
Sophia: Ich spiele Klavier, meine Schwester Gitarre. Früher haben wir noch Hip-Hop getanzt, aber im Moment nicht mehr, weil wir uns mehr auf die Schule konzentrieren müssen und jetzt auch noch auf Promotion-Tour sind.

Kennt Ihr die Bücher von Enid Blyton?
Sophia: Ja, wir haben die Bücher gelesen. Wir hatten auch Kassetten von ‚Hanni und Nanni‘ und da gab es noch eine Zeichentricksendung, die wir uns auch immer angeschaut haben. Wir waren damals schon kleine Hanni-und-Nanni-Fans.

Identifiziert Ihr Euch mit den Rollen?
Jana: Die Rollen sind schon ein Teil von uns geworden. Ich reagiere jetzt nicht, wenn jemand Hanni zu mir sagt, aber ich denke schon: Hanni, das bin ich. Und es steckt auch viel von mir in der  Rolle.

Was zum Beispiel?
Jana: Meine Mimik. Meine Eltern sagen auch, dass wir uns in vielen Szenen selbst spielen. Die Mimik kommt automatisch, weil wir die Rolle sind, und das fließt dann da mit ein. Die Rollen haben sich auch weiterentwickelt. Jetzt kommen auch Jungen auf das Internat und damit auch die erste Liebe.
Sophia: Es gibt diesmal auch Konflikte zwischen Hanni und Nanni. Das ist alles
sehr spannend.

In dem Film schwärmt Ihr beide für denselben Jungen. Seid Ihr schon mal verliebt gewesen?Sophia: Nein, ich hatte noch nie einen Freund. Die Liebe ist für uns noch nicht ein so großes Thema.

Wie war es denn, mit Schauspielerinnen wie Hannelore Elsner, Katharina Thalbach und Suzanne von Borsody am Set zu spielen?
Sophia: Das war toll, weil sie halt erfahren sind und man sich immer was abgucken kann. Beim ersten Teil war ich noch sehr aufgeregt, dass wir mit ihnen spielen durften. Ich hatte Angst, Fehler zu machen. Jetzt kann man sich ganz normal mit ihnen unterhalten. Sie sind überhaupt nicht abgehoben.

Was ist das für ein Gefühl, sich auf der großen Leinwand zu sehen?
Jana: Am Anfang dachte ich, mein Gott, das bin ich. Man sieht sich extrem groß auf dieser Riesenleinwand. Dann ist es natürlich richtig unangenehm, wenn man erkennt: Das hätte ich anders machen können. Was eigentlich falsch ist, weil man nicht so denken darf,  denn es ist eh zu spät. Wir haben es so gemacht und es ist gut gelaufen.
Sophia Münster: Es ist mir eigentlich auch immer unangenehm, wenn ich in die Kinosäle reingehe und alle laut klatschen. Ich mag es nicht, so im Mittelpunkt zu stehen. Es ist aber schön zu wissen, dass man sozusagen geschätzt wird für die Arbeit.

Seid Ihr mit dem Ergebnis des neuen Films zufrieden?
Jana: Ja, total. Natürlich hat man so seine eigene Vorstellung vom Film. Aber ich finde auch, ich hätte es nicht besser machen können.

Wird es noch einen weiteren Hanni-und-Nanni-Film geben?
Sophia: Wir hoffen, dass es einen vierten Teil geben wird, aber das wird von den Zuschauerzahlen abhängen.

Wollt Ihr nach der Schule bei der Schauspielerei bleiben?
Sophia:  Ich möchte auf jeden Fall mit der Schauspielerei weitermachen  oder Regisseurin werden.
Jana: Ich könnte mir das auch auf jeden Fall richtig gut vorstellen, weil es mir tierisch Spaß macht. Es ist auch harte Arbeit, anstrengend. Wenn es nicht funktioniert, brauch‘ ich halt noch einen Plan B.

Und wie sieht dieser Plan B aus?
Jana: Ich habe noch keinen. Ich befasse mich im Moment erst einmal mit der Schauspielerei.

Gibt es zurzeit noch andere Rollenangebote?
Sophia: Ich hab schon in ‚Die Holzbaronin mitgespielt‘. Ich hatte dort eine kleine Rolle, die der Elly Seitz. Aber sonst haben wir noch nichts gemacht. Wir haben jetzt noch keine Top-Angebote, würden uns aber sehr darüber freuen. (Beide Mädchen lachen).
          
Wo seht  Ihr Euch in zehn Jahren?
Sophia: Ich sehe mich am Meer. Ich liebe das Meer.
Jana: Ich könnte mir auch gut vorstellen, dann auch andere Filmrollen zu spielen und zwar in ganz anderen Genre – Thriller, Horror oder Krimi.
Interview: René Erdbrügger
Erstveröffentlichung: Pinneberger Tageblatt/Quickborner Tageblatt

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