Nach dem Überraschungserfolg der ersten Staffel von "Poker Face" waren die Erwartungen an die Fortsetzung groß. Doch Staffel 2 kann das Niveau des Vorgängers leider nicht halten. Was einst als originelle Mischung aus klassischem „Whodunit“ und moderner Road-Mystery-Serie überzeugte, wirkt nun oft wie eine blasse Kopie seiner selbst.
Im Zentrum steht natürlich wieder Natasha Lyonne als Charlie Cale – mit ihrer charmant-rotzigen Art und der Fähigkeit, jede Lüge zu durchschauen. Doch was in Staffel 1 frisch, spannend und clever konstruiert war, wirkt in der zweiten Runde zunehmend formelhaft. Viele Episoden plätschern vor sich hin, der Überraschungseffekt fehlt, und echte emotionale Tiefe sucht man diesmal vergeblich.
Natürlich ist "Poker" Face nach wie vor gut produziert, mit liebevollen Retro-Details und solidem Handwerk. Aber während Staffel 1 fast jede Folge wie ein kleines, raffiniertes Krimi-Juwel wirkte, bleibt in Staffel 2 vieles im Mittelmaß stecken.
Schade – denn das Potenzial wäre da. Vielleicht braucht es für Staffel 3 (so sie kommt) wieder mehr Mut zum Risiko, weniger Routine – und vor allem: bessere Geschichten.
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