Da traut sich einer was... Gastergeber Ricky Gervais nimmt sich die Hollywood-Stars vor. Er deutet an, dass viele von ihnen pädophil sind. Warum guckt denn Tom Hanks so bedröppelt?
Aus der Rede:
"Viele große Prominente sind heute Abend hier. Legenden. Ikonen. Allein
dieser Tisch - Al Pacino, Robert DeNiro ... Baby Yoda. Oh, das ist Joe
Pesci, tut mir leid. Ich liebe dich, Mann. Schlag mich nicht! Aber heute
Abend geht es nicht nur um die Leute vor der Kamera. In diesem Raum
sind einige der wichtigsten Fernseh- und Filmleute der Welt. Leute aus
allen Bereichen. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie haben alle Angst vor
Ronan Farrow (Reporter des Weinsteinfalles). Er ist auf dem Weg zu
Ihnen. Apropos all ihr Perversen, es war ein großes Jahr für pädophile
Filme. Surviving R. Kelly (Film ü. Missbrauchsvorwürfe an Sänger R.
Kelly), Leaving Neverland (Film zu sex. Missbrauch durch M. Jackson),
Two Popes (Film: Die zwei Päpste, Benedikt, Franziskus). Haltet die
Klappe. Haltet die Klappe. Das ist mir egal. Es ist mir egal.
Viele talentierte Farbige wurden in den Hauptkategorien brüskiert.
Leider können wir daran nichts ändern. Die ausländische Presse in
Hollywood ist sehr rassistisch. Zum fünften Mal. Also. Wir wollten
dieses Jahr ein In-Memoriam machen, aber als ich die Liste der
Verstorbenen sah, fand ich zu wenig Vielfalt. Nein, es waren
hauptsächlich Weiße, und ich dachte, nein, nicht unter meiner Regie.
Vielleicht nächstes Jahr. Mal sehen, was passiert."
Regisseur J.J. Abrams hat die neue Star Wars-Trilogie gerettet - auch wenn die Szenen mit Bösewicht Palpatine - untypisch für diese Reihe - sehr düster sind.
Von René Erdbrügger
Atemberaubende Weltraumschlachten,
Lichtschwerterkämpfe, fremde Welten, kuriose Außerirdische, putzige
quiekende Androiden und ein furchteinflößender Bösewicht – Mit „Star
Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ versucht Regisseur J. J. Abrams
da weiter zu machen, wo er mit der siebten Episode „Das Erwachen der
Macht“ aufgehört hat. Die Aufgabe war aber schwierig, weil Rian Johnson
im vorigen Teil so einige Zöpfe abgeschnitten hat, endete der Film doch
mit dem Tod Luke Skywalkers (Mark Hamill)
und dem Tod des Bösewichts Snoke. Auch die Widerstandskämpferin Rose
Tico (Kelly Marie Tran) kam bei den Fans überhaupt nicht gut an. Ein
Schlag nach dem anderen in das Gesicht der Fans.
Doch das war noch nicht alles: Produzentin
Kathleen Kennedy wollte starke Frauen und eine Gender-Agenda in den
Mittelpunkt stellen. Das kam nicht so gut an, weil es zu offensichtlich
war und auch nicht nötig, denn mit Rey zieht eine
starke weibliche Persönlichkeit in die Schlacht, eine junge Frau, die
ihre Identität sucht und mehr über ihr Herkunft erfahren möchte. Dass
eine Schrotthändlerin auch eine Jedi–Kämpferin sein kann, obwohl sie
dafür nicht ausgebildet wurde – schwer nachvollziehbar
wie so vieles in Johnsons Film. Fans forderten daraufhin sogar, Disney
möge den Teil neu drehen.
Der Megakonzern und das Star-Wars-Erbe – es will
nicht so richtig klappen, weil der Konzern nicht weiß, in welche
Richtung es gehen soll. So ist „Der Aufstieg Skywalkers“ so etwas wie
ein Versöhnungsangebot, aber auch der leider nicht
immer gelungene Versuch, den Star-Wars-Stoff mit keinem
hermeneutischen Korsett zu versehen und zu den alten Wurzeln und der
Schlich
theit des Originals zurückzukehren.
Selbstverständlich braucht es einen Schurken: Somit
ist Palpatine, in Episode 6 scheinbar gestorben, wieder zum Leben
erweckt worden, im Kino ist nun mal alles möglich, und er bietet Kylo
Ren (Adam Driver) einen verführerischen Deal an.
Kylo Ren soll die Kämpferin Rey (Daisy Ridley) töten und die Zeit der
Jedi beenden. „Dann wirst du die gesamte Galaxie beherrschen“,
verspricht ihm der Imperator. Später wird der sinistre Palpatine Rey
ein ähnliches Angebot machen.
Und so beginnt eine Jagd durch die
Galaxien, denn auch Rey und die Rebellen haben noch ein Hühnchen mit dem
zwielichtigen Kylo zu rupfen und müssen der imposanten Kriegsflotte des
Imperators Einhalt gebieten.
Kampf inmitten der Trümmer des Todessterns
So geht es von einem Setting zum nächsten. Rey und
Kylo begegnen sich zunächst auf einem Wüstenplanten, während der
entscheidende Kampf noch aufgeschoben wird - er findet inmitten der
Trümmer des Todessterns statt, der von haushohen
Wellen umtost im Meer liegt. In der 2 D-Fassung ist das optisch noch
beindruckender als bei der etwas unscharfen 3D-Fassung. Oft hat man
allerdings das Gefühl, dass es Abrams dann doch zu gut meint. Alles muss
rein: Da Leia-Darstellerin Carrie Fisher vor
drei Jahren starb, wurden bisher nicht verwendete Aufnahmen mit
derSchauspielerin in den Film eingebaut. Das ist morbide. Han Solo taucht ebenso auf wie Skywalker. Billy Dee
Williams als in die Jahre gekommener Lando Calrissian
ist mit dabei. Und selbst die niedlichen Ewoks tauchen in den
Abschlussszenen auf.
Kurz vor der Pressevorführung. Foto: Erdbrügger
Ein Film für Kinder ist der letzte Teil der Saga
dennoch mitnichten. Die Szenen mit Palpatine sind düster und vom
Unheimlichen und Okkulten begleitet – die toten Geister der Siths
schauen seinem Treiben und dem Showdown von den Rängen aus
zu. Mit SF und Fantasy hat das nichts mehr zu tun, vielmehr sind das
Elemente, die man aus Horror-Schockern kennt.
Kampfansage an die Strippenzieher
Bemerkenswert ist dabei die Metaebene: Das Böse
kann besiegt werden, wenn alle guten Menschen zusammenhalten und in den
Kampf ziehen. Nicht nur moralisch, sondern auch zahlenmäßig sind sie den
Eliten, die Arges im Schilde führen, überlegen.
„Da draußen sind noch viel mehr von uns“, lautet die Kampfansage der
Rebellen in Richtung des dunklen Imperiums.
"Star Wars: Episode IX -
Der Aufstieg Skywalkers" USA 2019 Regie: J.J.
Abrams Drehbuch: Chris Terrio, J.J. Abrams Darsteller: Daisy Ridley, Adam Driver, Oscar
Isaac, John Boyega, Joonas Suotamo, Billy Dee Williams, Domnhall Gleeson, Keri
Russell, Richard E. Grant Produktion: Lucasfilm, Bad Robot, Walt Disney
Pictures Verleih: Disney Länge: 142 Minuten FSK: ab 12 Jahren Start: 18. Dezember 2019
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