Ein rotzfrecher, schießwütiger Waschbär namens Rocket Racoon, ein Baumriese, der nur den Satz „Ich bin Groot“ murmelt, die grünhäutige Killer-Amazone Gamora, der Muskelprotz Drax the Destroyer, der nicht weiß, was eine Metapher ist, und der Abenteurer Peter Quill, der in den 1970er Jahren von Außerirdischen entführt wurde, und 26 Jahre später als "Star Lord" durch die Galaxien düst, um brauchbaren Weltraumschrott zu suchen. Zugegeben: Das ist ein schräger Haufen. Den Wenigsten dürfte wohl bekannt sein, dass die „Guardians of the Galaxy“, wie sie sich selbst nennen, zum Marvel-Comic-Kosmos gehören, dort aber ein eher zweitrangiges Dasein führen. Ich jedenfalls kannte sie nicht.
Doch das dürfte sich wohl mit diesem Filmauftritt ändern. Regisseur und Drehbuchautor James Gunn („Super“; „Slither - Voll auf den Schleim gegangen“), der sein Handwerk einst bei der Trashfilm-Produktionsfirma Troma lernte, hat es geschafft, im Superhelden-Comic-Genre einen noch nicht entdeckten Pfad zu beschreiten. Die bunte, surreale Welt von "Yellow Submarine" trifft auf die "Star Wars"-Saga mit ihrem Reichtum an außerirdischen, absurden, freakigen Lebensformen und Weltraumschlachten - so ließe sich diese irre Mischung beschreiben, wenn man denn eine Einordnung vornehmen möchte. Peter Quill gleich Han Solo - warum nicht?
Mal
eben wieder das Universum retten - das haben schon zig Marvel Helden getan,
zuletzt "Captain America" mit patriotischem Ernst. Die
Gaga-Truppe „Guardians of the Galaxy“ macht es mit viel Humor und coolen
Sprüchen, während im Hintergrund die Songs der 1970er Jahre laufen.
Auch
die Nebenrollen sind gut besetzt: Oscar-Preisträger Benicio Del Toro als
weißhaariger Sammler von irdischen Schätzen, Glenn Close spielt die Chefin der
Weltraum-Polizei und John C. Reilly schlüpft in die Uniform eines galaktischen
Polizisten.
Nein,
ernst nehmen sie sich auf keinen Fall. Das tun die Avengers und andere
Superhelden doch auch schon zur Genüge.
*****
(erd)
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