Gott ist zornig und kündigt an, mit einer gigantischen Sintflut das
Leben auf der Erde auszulöschen. Zugleich beauftragt er Noah (Russell
Crowe), eine Arche für die Unschuldigen zu bauen. Die biblische Geschichte von Noah erzählt Regisseur Darren Aronofsky als Blockbuster-Fantasy-Abenteuer mit großen Schauwerten. Gelungener Versuch, das Genre des Bibel-Epos neu zu reanimieren. Ridley Scott steht mit „Exodus“ schon in den Startlöchern. ****
Seine zwei Söhne bringen es nicht: Also nimmt der demente Gangsterkönig Richie Beckett (Peter Mullan) den Kampf mit der albanischen Mafia auf. Großartiger Vierteiler, der inhaltlich wie visuell überzeugt.
Mit „The Return of the First Avenger“ hat die Blockbuster-Kino-Saison begonnen. Die Kino-Trailershow vor der Vorführung zeigte schon, wohin die Reise geht: Superhelden stehen im Mittelpunkt - Spider-Man, X-Men und Co. The First Look auf diese Streifen lässt allerdings nichts Gutes erahnen: die üblichen Spezialeffekte, viel Krawall, wenig Handlung und ein unscharfer 3-D-Look. Warten wir es ab.
Knapp drei Jahre ist es her, dass ein
schmächtiges, schmalbrüstiges Jüngelchen sich inmitten des Zweiten Weltkriegs durch ein geheimes
Serum in den wohl bekanntesten und beliebtesten Helden der Comic-Historie verwandelte, der den Nazis eins auf die Mütze haute: Captain
America. Der Held aus dem Marvel-Universum ist nun in unserer Zeit angekommen.Wie? Zuvor wurde er in Tiefschlaf versetzt. Wieder wird er von Chris Evans verkörpert, allerdings kann er seinen Schauspielerkollegen Scarlett Johansson (Black Widow), Samuel L. Jackson (Nick Fury) und Robert Redford (Bösewicht Alexander Pierce), die mit purer Lust spielen, nicht das Wasser reichen.
S.H.I.E.L.D., mittlerweile gibt es auch eine US-Serie über die Geheimorganisation, wird im zweiten Captain-America-Abenteuer Opfer einer Verschwörung. Der Superheld wird sogar verdächtigt, selbst dahinterzustecken und er bekommt es mit dem Winter Soldier zu tun, der sich hinter einer schwarzen Maske versteckt.
Auch das ist in Hollywood möglich: Bei diesem Blockbuster führten die Brüder Anthony und
Joe Russo („Ich, du und der andere“), die bislang im Komödienfach zu Hause waren, Regie. Sie liefern solide Arbeit ab mit den üblichen Kampfszenen und
Verfolgungsjagden.
Stark ist der Film immer nur dann, wenn es um Inhalte und Darstellung geht: Johanssons lasziver Augenaufschlag, Jacksons grantige Art, Redfords Rechtfertigungs-Tiraden, der obligatorische Auftritt von Stan Lee. Das ist der Mann, der die Marvel-Comics erdacht hat.
Selbstverständlich liefern die Macher das Rundum-sorglos-Paket. Es gibt sogar eine Kritik am NSA-Spähprogramm, aber den Bogen dann zu den Nazis zu schlagen, die wieder an allem schuld sein sollen, ist lächerlich und naiv, ist wohl aber dem Original-Comic-Plot geschuldet.
Wenn wir aber einen Blick in Captain Americas To-Do-Liste werfen, wo er stichwortartig notiert hat, welche Musik er hören und welche Filme er sehen muss, weil er sie während seines Tiefschlafs verpasst hat, "Nirvana" und "Star Wars" beispielsweise, dann ist das aufregender als tausend Explosionen. (erd) ***
Bin enttäuscht von Woody Allens "Blue Jasmine". Der Film erzählt die Geschichte einer versnobten New
Yorker Lady in einer Lebenskrise. Als ihre Ehe mit dem reichen
Geschäftsmann Hal (Alec Baldwin) in die Brüche geht und der Hallodri in den Knast muss, weil er seine Kunden betrogen hat, muss die Diva Jasmine (Cate Blanchett) plötzlich kleine Brötchen backen. Sie zieht deshalb vorübergehend zu ihrer Schwester Ginger (Sally
Hawkins), die genau das Gegenteil von ihr ist: eine White-Trash-Tussie, die in San Francisco ein bescheidenes Leben führt. Jasmine würde gern die Fassade aufrechterhalten, doch ihre neue Armut, ihre Neurosen sowie ihre Sucht nach Alkohol und Tabletten stehen ihr im Weg.
"Blue Jasmine" ist eine One-Woman-Show: Cate Blanchett nölt, zickt, heult - der Oscar sei ihr gegönnt.
Aber wo versteckt sich Allen? Stilistisch ist das Spätwerk mehr als mager. Simple Rückblenden erzählen aus Jasmines Leben. Ein paar Establishment Shots von San Francisco. Nicht annähernd kommt Allen an seine Klassiker wie "Manhattan" oder "Match Point" heran. Das Zucken eines Altmeisters: Mehr ist "Blue Jasmine" nicht. ***
Alle 20 Minuten wird ein Passagier sterben: Gegen diese Morddrohung muss Liam Neeson als Flugzeug-Wachmann Bill Marks ankämpfen. Die Forderung des Erpressers beläuft sich auf 150 Millionen Dollar. Schon bald gibt es die ersten Toten. Der katalanische Regisseur Jaume Collet-Serra legt mit "Non-Stop" eine Variante von Agatha Christies "Mord im Orient-Express" hin, die kurzweilig, aber nicht besonders überraschend ist und mit den gängigen Klischees des Genres spielt. ***
"A friend asked yesterday if this blog is addressed to anyone in particular? I said yes - it’s a love letter to someone I haven’t met yet." Wer die Seite entdeckt, ist willkommen.