Die Hamburger 
Musikerin „Liebe Minou“ (24) spricht im Interview über ihre neue CD „Nur
 die guten Tasten“   und die Liebe
Quickborn/Hamburg   Mit „Natural 
Women“ hat sie bei „Rock am Pool“  in Quickborn
 die Herzen der   Zuhörer  berührt: Ama Hellhammer (24), die  sich den 
Künstlernamen „Liebe Minou“ zugelegt hat. Seitdem  hat die Musikerin, 
die dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ entsprungen sein könnte 
und mit der man sofort per Du ist, an ihrer  Karriere
 gearbeitet. Ein  Schmankerl sind ihre Kekskonzerte – Auftritte an 
ungewöhnlichen Orten,  wo  sie singt und selbst gebackene Kekse 
verteilt.  Ihre zweite CD  „Nur die guten Tasten“ ist seit gestern im 
Handel – eine  Mischung aus Pop und Chanson mit deutschen,
 persönlichen  Texten  – so klingt der Frühling. 
Frage: Wie bist Du auf den Künstlernamen „Liebe Minou“ gekommen?
Jeder Mensch hat seine guten Seiten und natürlich 
auch seine schlechten Seiten in sich. Ich möchte mich jeden Tag an meine
 gute Seite erinnern –  bei mir heißt das ‚Liebe Minou’. Ich glaube an 
die Kraft der positiven Gedanken.
Seit wann machst Du Musik?
Seitdem ich denken kann, habe ich kleine 
Geschichten, Gefühle aus meinem Alltag herausgegriffen und daraus Lieder
 gemacht, gesungen. Bei uns zu Hause wurde das Musikhören sehr groß 
geschrieben. Irgendeine Platte lief immer, ob Sam Cooke,
 Ella Fitzgerald, Aretha Franklin. Mit drei  Jahren entschloss ich 
mich,  zum ersten Mal Klavierunterricht zu nehmen, das ereignete sich 
bei der Klavierlehrerin Frau Edburg Eschrich und ihren legendären 
Wohnzimmerkonzerten in Quickborn-Heide 1991.
Beschreibe bitte die Stationen Deiner Karriere. „Rock am Pool“ soll auch eine Rolle gespielt haben...
Zu ‚Quickborns Stimme‘ wurde ich zweimal bei ‚Rock 
am Pool‘ gewählt. Das war natürlich aufregend, als Teenie die Bühne zu 
betreten. Ich sang ‚Natural Woman‘ von Aretha Franklin und hatte noch 
keine Ahnung, was das, was ich da gerade singe,
 wirklich bedeutet. Ich sang  in Gospelchören in Hamburg und in Cape 
Coast in Ghana und schrieb Songs,  nahm sie mit meinem Kassettenrecorder
 auf, gründete eine Band. Mit 19 lernte ich dann meinen Produzenten 
kennen und begann mit ihm an meinem ersten Album
 zu arbeiten. 2011 kam es heraus.  
Deine erste Platte bekam ein großes Medienecho.
Ich war in Deutschlands Fernsehlandschaft 
unterwegs, zu Gast in Sendungen wie  ‚NDR Talkshow‘, ‚DAS‘, ‚ZDF 
Morgenmagazin‘  und sang ‚Hallo’ – meine erste Single. Dann setzte ich 
mich an mein zweites Album, wir haben es mit Analogtechnik
 aufgenommen, handgemachte Musik eben. Das war mir wichtig.
Wie kam es zum Kontakt mit der Plattenfirma?
2009 lud mich die Plattenfirma Sony nach München ein und ich sang dort meine Lieder vor – so kamen wir zusammen.
Wie entstehen die Songs?  
‚Nur die guten Tasten‘ habe ich zusammen mit meinem
 Produzenten Achille Fonkam und Live Band an drei  intensiven Tagen in 
einem alten Filmstudio in der Nähe von Hamburg aufgenommen. Ein Jahr 
lang haben mein Produzent und ich daran gearbeitet,
 geschrieben, ausgewählt. Ich bin viel gereist, auch in mein zweites 
Zuhause Accra in Ghana und nach Paris, meiner große Liebe.  Das alles 
fließt natürlich auch in meine Texte.
In Deinen  meisten Songs geht es um Liebe.
Alles, was ich singe, habe ich auch erlebt. ‚Nur 
die guten Tasten’ ist für mich wie der Soundtrack meiner letzten zwei 
Jahre. Ich habe mich sehr auf die guten Dinge konzentriert, auf alles, 
was positive Energie gibt – da sind viele Songs
 entstanden. Vom Rausch des Verliebtseins, über zwischenmenschliches 
Grenzentesten, der Liebe zu sich selbst, Sehnsucht bis hin zur 
Melancholie.
Spielst Du auch selbst?
Wenn ich Konzerte gebe, spiele ich meist selbst 
Klavier. Für meine Facebook-Seite halte ich manchmal auch 
Kekskonzertvideos fest, die entstehen überall dort, wo ich ein schönes 
Klavier finde und der Klang gut ist.  Ich liebe auch mein erstes
 Klavier, das steht noch in Quickborn. Wenn ich zu Besuch bin, spiele 
ich natürlich dort.
Wie würdest Du  Deinen Musikstil  beschreiben?
Es ist deutscher Cosmo-Pop, mein Album hat einfach 
so viele Einflüsse, jedes Lied hat sein ganz eigenes Kleid an! Blues, 
Jazz, Chanson, sogar lateinamerikanischer Groove und Polka sind dabei.
Wen willst Du  erreichen?
Menschen, die Musik lieben, so wie ich.
Kannst Du von  Musik leben?
Ja, natürlich gibt es Höhen und Tiefen. Dann heißt 
es manchmal „Ich lebe für die Musik!“. Als Künstler muss man ein Kämpfer
 sein, ich denke das gehört irgendwie dazu, gerade wenn man am Anfang 
steht.
Was hörst Du privat? 
Wenn ich Liebeskummer habe oder gerade traurig bin,
 höre ich gerne Ella Fitzgerald oder Aretha Franklin –  das ist ein 
Gefühl, wie die Arme hochzureißen.   Du musst einfach lächeln und fühlst
 dich lebendig. Bevor ich ausgehe oder ein Kekskonzert
 gebe, höre ich oft Sam Cooke, das gibt mir Mut. Und wenn ich verliebt 
bin, hör ich zum Beispiel Camille, das inspiriert mich.
Was machst Du in Deiner Freizeit?
Mein Leben ist ziemlich bunt und baut sich um die 
Musik herum. Jeder Tag sieht anders aus. Ich reise gerne, schreibe 
Geschichten und meinen Kekstagebuch-Blog, backe gerne, gehe joggen und 
Basketball spielen. Früher habe ich in Quickborn
 eine Mädchenmannschaft trainiert. TuS Holstein ahoi!
Eine CD zu veröffentlichen, reicht heute nicht mehr aus. Künstler sind auch im besten Fall eine Marke.
Ich bin froh, dass ich gute Leute um mich herum 
habe und mir selber darüber nicht den Kopf zerbreche. Ich glaube, wenn 
man sich selbst als ein Produkt sieht, läuft etwas schief.
Beschreibe bitte Dein Verhältnis zu Deinen Eltern, Deinen Schwestern und  Deinen Bezug zu Quickborn.
Meine Eltern und meine Schwestern besuche ich so 
oft ich kann. Familie ist mir sehr wichtig. Es gibt viele tolle 
Erinnerungen, die mich mit Quickborn und der Nachbarschaft verbinden. 
Mein Vater benannte sogar unser Haus in Ghana nach der
 Stadt Quickborn das ‚Quickborn House’ – und nun wird es eine Klinik. 
Ich unterstütze ihn dabei.
Wo siehst Du Dich in zehn Jahren?
Glücklich.
Und was bedeutet für Dich Glück?
Lieben zu können. 
Bis Du gerade verliebt?
Nein, aber ich würde mich gern verlieben.
Interview: René Erdbrügger 
„Liebe Minou“: „Nur die 
guten Tasten“  (Sony Musik), 10,99 Euro bei amazon.
 Die nächsten Termine
 für die Keks-Konzerte findet man auf der Facebook-Seite von „Liebe 
Minou“ und unter www.liebeminou.com
Erstveröffentlichung: Pinneberger Tageblatt/Quickborner Tageblatt
Erstveröffentlichung: Pinneberger Tageblatt/Quickborner Tageblatt
 

 
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