Sonntag, 12. Januar 2025

Von Yellowstone bis Tulsa King: Die Serienwelten von Taylor Sheridan

 

Taylor Sheridan ist ein preisgekrönter Drehbuchautor, Regisseur und Produzent, der vor allem für seine Arbeiten im Genre des modernen Western und der Kriminaldramen bekannt ist. Einige seiner bekanntesten Serien sind „Yellowstone“, „1923“ und „Tulsa King“. Sheridan hat sich einen Namen gemacht, indem er komplexe Charaktere und tiefgründige gesellschaftliche Themen in seinen Erzählungen verarbeitet. Hier ist ein Überblick über einige seiner wichtigsten Serien:

1. Yellowstone

Yellowstone“ ist wohl Sheridans erfolgreichste und bekannteste Serie. Sie wurde erstmals 2018 ausgestrahlt und dreht sich um die Familie Dutton, die eine riesige Ranch in Montana besitzt. John Dutton (gespielt von Kevin Costner) führt die Familie und ihre Ranch inmitten politischer, wirtschaftlicher und persönlicher Konflikte. Die Serie verbindet eine dramatische Familiengeschichte mit Themen wie Landbesitz, Korruption und den Herausforderungen, die sich aus der Modernisierung in den USA ergeben. „Yellowstone“ hat sich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt und brachte mehrere Spin-offs hervor. 



2. 1923

1923“ ist ein Prequel zu „Yellowstone“, das sich mit der Geschichte der Dutton-Familie in den 1920er Jahren beschäftigt. Die Serie folgt der Generation vor John Dutton, insbesondere den Herausforderungen, denen sie sich nach dem Ersten Weltkrieg und während der Prohibition stellen müssen. In der Serie, die 2022 debütierte, spielen Helen Mirren und Harrison Ford die Hauptrollen. Sie beleuchtet den dramatischen Wandel Amerikas und die Schwierigkeiten, die die Duttons im frühen 20. Jahrhundert durchmachen.


 

3. 1883

1883“ ist ein weiteres Prequel zu „Yellowstone“ und spielt im Jahr 1883. Es folgt einer Pionierfamilie, die sich auf die gefährliche Reise durch die amerikanische Prärie begibt, um Land im Westen zu besiedeln. Die Serie behandelt die Reise von James Dutton (gespielt von Tim McGraw), einem Vorfahren von John Dutton, und seiner Familie, die sich auf eine schwierige Reise von Texas nach Montana begeben. 

 


4. Tulsa King

Tulsa King“ ist eine Serie, die 2022 auf Paramount+ debütierte. In dieser Serie geht es um Dwight „The General“ Manfredi, einen Mafia-Boss (gespielt von Sylvester Stallone), der nach 25 Jahren Haft in die Freiheit entlassen wird. Er wird nach Tulsa, Oklahoma, geschickt, um dort die Geschäfte für die Mafia wieder aufzubauen. Der Serie liegt eine interessante Mischung aus Mafia-Dramen und dem „Fish-out-of-Water“-Motiv zugrunde, da der Charakter in einer neuen Umgebung auf Schwierigkeiten stößt.


 

 

5. Mayor of Kingstown


Obwohl Sheridan bei „Mayor of Kingstown“ nicht direkt der Showrunner ist, trägt er maßgeblich zur Schaffung der Serie bei. Die Serie wurde von Sheridan und Hugh Dillon entwickelt und behandelt die Geschichten der McLusky-Familie, die in Kingstown, Michigan, lebt. Kingstown ist von einem der größten privaten Gefängniskonzerne des Landes dominiert, und die Familie McLusky nutzt ihre Beziehungen, um das Machtgefüge in der Stadt zu lenken. Die Serie greift tief in soziale Probleme wie das Gefängnissystem, Korruption und die Macht von Institutionen ein. Mike (Jeremy Renner) spielt den Bürgermeister. 

 


 

6. Land Man

Land Man“ ist ein weiteres Projekt von Taylor Sheridan, das die Geschichte eines texanischen Ölbarons und seiner Familie erzählt. Es geht um die Konflikte, die mit dem Besitz von Land und den damit verbundenen Ressourcen einhergehen. Die Serie setzt sich mit den schwierigen Entscheidungen auseinander, die ein Großunternehmer treffen muss, und greift Themen wie Wirtschaft, Macht und menschliche Gier auf. Tommy (Billy Bob Thornton) ist der Krisenmanager der Erdölfirma, Monty Miller (John Hamm) sein Chef. 

 


7. Lioness

Lioness“ ist eine Serie, die sich um die Welt des Geheimdienstes dreht, speziell um die Missionen einer Frau, die für die CIA arbeitet. Basierend auf realen Ereignissen behandelt sie das Leben einer jungen Frau, die in einem riskanten Geheimdienstprogramm arbeitet. Es geht um internationale Konflikte, Geheimoperationen und die Herausforderungen, die speziell für Frauen in diesem Bereich bestehen.

 


 

Stil und Themen

Taylor Sheridan ist bekannt für seinen düsteren, realistischen Erzählstil, der oft harte, moralische Dilemmata und komplexe Charaktere in den Mittelpunkt stellt. Viele seiner Serien behandeln Themen wie Landbesitz, Familie, Macht, Gewalt und die Herausforderungen, denen sich Menschen in einer modernen, oftmals chaotischen Welt stellen müssen. Die Geschichten von Sheridan zeichnen sich durch ihre düstere, realistische Darstellung des amerikanischen Westens und der sozialen Ungerechtigkeit aus.

Die Faszination am Traditionellen

  • Familie als Anker: Die Familie, insbesondere die Kernfamilie, bildet in Sheridans Serien häufig den Mittelpunkt. Werte wie Loyalität, Zusammenhalt und der Schutz der eigenen Blutsverwandtschaft werden hochgehalten. Dies erinnert an traditionelle Familienbilder, die oft mit konservativen Werten verbunden werden.
  • Verwurzelung im Land: Die tiefe Verbundenheit der Charaktere mit dem Land, insbesondere in Serien wie "Yellowstone", unterstreicht die Bedeutung von Tradition und Heimat. Der Kampf um Landbesitz wird oft als Kampf um Identität und Freiheit dargestellt.
  • Skepsis gegenüber dem Fortschritt: Sheridan zeigt oft eine gewisse Skepsis gegenüber der Modernisierung und dem Verlust traditioneller Lebensweisen. Die Charaktere sind oft mit den Veränderungen konfrontiert, die die Globalisierung und die moderne Gesellschaft mit sich bringen.

 

Samstag, 4. Januar 2025

"Führer und Verführer" – Tiefgründige Auseinandersetzung über die Macht der Propaganda

 

Joachim Langs "Führer und Verführer" ist ein filmisches Experiment, das sich der komplexen Person Joseph Goebbels und der mächtigen Waffe der Propaganda im Nationalsozialismus widmet. Der Film, eine Mischung aus Spielszenen, historischen Dokumenten und Zeitzeugenaussagen, wirft einen Blick hinter die Kulissen der NS-Machtergreifung und -sicherung.

Die zentrale These des Films lautet, dass Goebbels' Propaganda ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg des Dritten Reichs war. Lang gelingt es, dieses überzeugend darzustellen, indem er die Inszenierungskraft und manipulative Fähigkeiten des Reichspropagandaministers eindrucksvoll visualisiert. Die geschickt montierten Archivaufnahmen von Massenveranstaltungen, die mit den Spielszenen verwoben sind, vermitteln die Suggestivkraft und die manipulative Wirkung der NS-Propaganda auf die breite Masse.

 


Die Darstellung von Goebbels ist vielschichtig und komplex. Robert Stadlober verkörpert den Propagandachef als charismatischen, eloquenten und zugleich kaltblütigen Manipulator. Die Rolle Hitlers, gespielt von Fritz Karl, bleibt etwas blass, vielleicht ist das auch so gewollt. Hitler ist der Führer, Goebbels ist der Verführer. Ein diskutable These.

Durch die Verdeutlichung der psychologischen Mechanismen und die Rolle von Joseph Goebbels als manipulativer Rhetoriker wird der Zuschauer nicht nur über die Geschichte des Dritten Reiches aufgeklärt, sondern auch für die Gefahren von autoritären Führern und deren Manipulation von Massen sensibilisiert.

Zu Goebbels Propagandastrategie gehört es auch, mit perfiden antisemitischen Filmen wie „Jud Süß“ und „Der ewige Jude“ die Bevölkerung radikalisieren. 

Der Film ist ein Appell an das kritische Denken und an die Wachsamkeit gegenüber populistischen und extremistischen Bewegungen in der Gegenwart. Es müsste Pflicht sein, solche Filme zu sehen, vor allem an Schulen, um die Lehren aus der Geschichte zu verstehen und zu verhindern, dass sich ähnliche Verführungsmechanismen erneut durchsetzen.